Auch 2019 starten wir mit der Consumer Electronics Show (CES) in das neue Jahr. Jeremy Hull, Senior Vice President of Innovation bei iProspect, berichtet über die wichtigsten Trends, die Werbetreibende im Auge behalten sollten.
Technologie bietet uns die Möglichkeit, unser Leben zu verbessern – mehr zu erreichen, Neues zu lernen und mehr Spaß zu haben. Bei der alljährlich stattfindenden Consumer Electronics Show in Las Vegas präsentieren mehr als 4.000 Unternehmen mit ihren neuesten Geräten und Produkten die Technologie der Zukunft. Noch größere Bildschirme und das Smarthome üben zweifellos eine große Faszination aus. Die CES vermittelt Werbetreibenden darüber hinaus aber auch Einblicke in die Entwicklung des Verbraucherverhaltens in naher Zukunft.
Ob Sie die Consumer Electronics Show direkt vor Ort oder von zu Hause aus verfolgen – diese Trends im Bereich Technologie sind bei der CES 2019 auf jeden Fall zu beachten:
1. Noch hilfreichere digitale Assistenten
In den letzten Jahren waren internetfähige Geräte ein zentrales Thema der CES. Vor zwei Jahren begleitete einen der Satz "Und es funktioniert mit Alexa" auf Schritt und Tritt – und das, obwohl Amazon offiziell gar nicht bei der CES vertreten war. Aber der Entschluss des Unternehmens, das Alexa-System für Drittanbieteranwendungen zu öffnen, führte zu einem andauernden Hype. Dieser wurde durch die vielen Gerätehersteller getragen, die den digitalen Assistenten in ihre Produkte integrierten. 2018 war Google auf der Messe stark präsent und mehr als 200 Aussteller warben damit, dass ihre Geräte mit Google Assistant verknüpft werden können.
Im Jahr 2019 ist die Verknüpfung mit digitalen Assistenten kein Unterscheidungsmerkmal mehr. Da gilt es zu zeigen, welche praktischen Vorteile für den Nutzer damit verbunden sind. Mit neuen Spielereien, die kurz ausprobiert und dann links liegen gelassen werden, ist für Unternehmen heute kein Blumentopf mehr zu gewinnen. Am erfolgversprechendsten sind Verknüpfungen, die den Nutzern das Leben erleichtern und ihnen helfen, Dinge zu erledigen.
Stellen Sie sich die Frage: "Welche Rolle spielt mein Produkt im täglichen Leben des Nutzers und wie kann ihm die Verknüpfung mit einem Assistenten im Alltag helfen?" Oder: "Was möchten Nutzer auf meiner Website tun und kann ich sie dabei mit einem digitalen Assistenten unterstützen?" Starbucks beispielsweise hilft Nutzern, über Google Assistant "das Übliche" zu bestellen.
2. Innovationen im Bereich Gesundheit und Wellness
Am meisten wird im Jahr 2019 von Unternehmen zu erwarten sein, die Menschen zufriedener machen und dazu beitragen, dass Nutzer ihre Ziele besser erreichen. Es ist mit vielen Wearables zur Gesundheitsüberwachung zu rechnen. Aber auch Unternehmen sind zu beachten, die Gesundheits- und Wellnessfunktionen direkt in bereits verwendete Geräte integrieren.
Werbetreibende, die sich diesen Trend zunutze machen möchten, sollten sich die Frage stellen: "Wie können wir das körperliche und/oder seelische Wohlbefinden der Menschen auf authentische Weise verbessern?" Zum Beispiel enthalten inzwischen sowohl Google- als auch Apple-Smartphones Funktionen, mit denen der Anwender seine Gerätenutzungsdauer kontrollieren und das Mobiltelefon zu bestimmten Zeiten ganz bewusst abschalten kann. Über Benachrichtigungs- und Warnfunktionen werden Nutzer dazu angeregt, gesündere Gewohnheiten zu entwickeln. So erfüllt sich letztlich das Versprechen, dass die Technik das Leben verbessert, anstatt es komplizierter zu machen.
3. Größere Rolle der KI bei der vorausschauenden Assistenz
Schon seit Ende der 1950er-Jahre versprechen wir uns von der künstlichen Intelligenz (KI) eine Erleichterung unseres Lebens. Und was lange Zeit eine hypothetische und intellektuelle Diskussion war, wird nun zu einer konkreten Chance für Unternehmen.
Dieses Jahr wird es einen großen Hype darum geben, wie KI die Datenanalyse und prädiktive Technologien unterstützt und die Einspeisung von Daten jenseits der Text- oder Spracheingabe ermöglicht (z. B. Google Lens für Bilder und Microsoft AI für Gesichter und Emotionen). Und all das wird in Geräte integriert, die lernfähig sind und sich auf das Verhalten der Nutzer einstellen. Diese KI-gestützten digitalen Assistenten werden nicht nur Fragen beantworten oder einfache Aufgaben erledigen, sondern auch Bedürfnisse vorhersehen und für den Nutzer handeln. Darauf, d. h. auf das Voraussehen von Bedürfnissen anhand von Daten, sollten Unternehmen und Werbetreibende ihr Augenmerk richten.
Der Kosmetikhersteller Shiseido sieht Kundenbedürfnisse dank seiner App "BareMinerals Made-2-Fit" voraus, die den Nutzern dabei hilft, das ganze Jahr über die ideale Foundation für ihren Hauttyp zu finden. Außerdem liefert die App Shiseido wichtige Informationen über seine Kunden. Diese Daten werden genutzt, um relevante Marketingbotschaften zu präsentieren und künftige Make-up- und Hautpflegebedürfnisse vorherzusehen.
Produkte, die Nutzer im Alltag unterstützen und ihnen dabei helfen, sich kontinuierlich zu verbessern, werden am wirkungsvollsten sein. Es ist damit zu rechnen, dass diese Entwicklungen in den nächsten Jahren das Verbraucherverhalten prägen und für höhere Erwartungen an Unternehmen sorgen.