Auf der YouTube-Strandbühne des Festivals Cannes Lions 2016 erklärt Aaron Luber, Head of Content Partnerships bei YouTube, warum die Plattform führend auf dem Gebiet der virtuellen Realität ist.
Seit der Einführung von Google Cardboard sind nun etwas mehr als zwei Jahre vergangen. Was als kleines Projekt von wenigen Mitarbeitern im Google Cultural Institute in Frankreich begann, ist heute massenkompatibel: Über fünf Millionen Menschen tauchen mittlerweile mithilfe von Cardboards in virtuelle Realitäten ein.
Und während die VR-Technologie durch Cardboard vorangebracht wurde, fand bei YouTube eine Weiterentwicklung von passenden Inhalten statt. Auf den Start von 360-Grad-Videos im März 2015 folgten einige weitere technische Neuerungen und innovative Formate – so zuletzt 360-Grad-Videolivestreams sowie 360-Grad-TrueView-Videoanzeigen für Werbetreibende. Seit der jüngsten Einführung von Cardboard für iOS haben sich die Wiedergabezeiten vervierfacht und noch mehr Menschen können nun virtuelle Welten erleben.
"Wir haben großartige Geräte, aber keiner will nur ein Gerät kaufen, die Leute wollen damit etwas erleben – daher liegt es uns wirklich sehr am Herzen, großartigen Content für diese Plattformen zu schaffen."
Eine neue Plattform ist immer nur so gut wie ihre Inhalte. Außerdem – daran erinnerte Luber das Publikum – kaufen Menschen „Erlebnisse und keine Geräte“. Darum hat Google massiv in Jump investiert, eine Kombination aus Kameras, einer cloudbasierten Software zur Zusammenführung von Bildern und einer Wiedergabetechnologie auf YouTube. Durch Jump wurde ein komplexer Prozess stark vereinfacht und die Erstellung von VR-Inhalten einer breiteren Masse zugänglich gemacht. Mehr Filmemacher können nun eigene VR-Videos produzieren. Verschiedene Hardwarehersteller arbeiten bereits mit Jump. So hat GoPro einen Kameraträger entwickelt, der für die neue Technologie optimiert ist.
Dank der Partnerschaften mit Buzzfeed, der New York Times und der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA findet man 360-Grad-Videos nun auch in beliebten YouTube-Kategorien wie Nachrichten und Sport, was zu einer weiteren Verbreitung von VR-Inhalten führt. Außerdem befinden sich Jump-Kameras in YouTube Spaces auf verschiedenen Kontinenten, unter anderem in London, Los Angeles und São Paulo. Dort können innovationsfreudige YouTuber zusammenarbeiten und den Umgang mit der neuen Technologie erlernen.
Erst im Mai 2016 wurde auf der Entwicklerkonferenz Google I/O ein Blick in die Zukunft der virtuellen Realität auf Mobilgeräten gewährt: Daydream basiert auf dem Modell von Cardboard, stellt aber durch bequemere, auf längere Videos ausgelegte Headsets und einen Controller mit intuitiver, manueller Bedienung eine Weiterentwicklung der Erfindung dar. Mit der Produkteinführung wird YouTube eine ganz neue Benutzeroberfläche erhalten: 360-Grad-Videos, VR-Inhalte und die neuen Funktionen von Daydream werden dann im Vordergrund stehen.
Durch das Wachstum in den Bereichen der Technologie und der Inhalte, durch Partnerschaften mit hochrangigen Kreativen und Filmemachern sowie die innovativen Produkte Jump und Daydream konnte YouTube seinen Vorsprung auf dem Gebiet der virtuellen Realität weiter ausbauen und ist heute klarer Marktführer. Abschließend erinnerte Luber das Publikum aber noch einmal daran, dass man sich bei Google nicht auf Erfolgen ausruhen werde – beim Thema virtuelle Realität könne man von YouTube noch einiges erwarten.