Von Robert Habeck über Kim Kardashian bis hin zu Tokio Hotel oder Otto Waalkes – es ist jedes Jahr aufs Neue beeindruckend, wer auf der OMR die Bühne betritt. Doch selbst den größten Promis und Superstars stahl ein Thema die Show: künstliche Intelligenz! Ob in Keynotes, Workshops oder in der Schlange vor den Foodtrucks – nichts wurde in den zwei Tagen in Hamburg so intensiv diskutiert wie KI. Und das nicht als futuristisches Trendthema, sondern als Alltags-Tool, das aus der praktischen Arbeit von Marketern nicht mehr wegzudenken ist.
Bei Google investieren wir seit mehr als einem Jahrzehnt in künstliche Intelligenz. Wie unsere Best-in-Class-Tools schon heute die Arbeit von Marketern unterstützen, haben wir auf der OMR in verschiedenen Keynotes und Masterclasses gezeigt. Ihr habt’s verpasst? No FOMO! Die wichtigsten Learnings haben wir hier für euch zusammengefasst. Und das, ohne dass ihr Gemini um eine Zusammenfassung bitten musstet.
Wie MrBeast mit künstlicher Intelligenz den Bottleneck Zeit überwindet
Zu den absoluten Highlights der OMR zählte zweifelsohne der Auftritt von Mateo Price. Der 25-jährige Chief Strategy Officer hinter MrBeast war extra aus North Carolina angereist, um zu erzählen, wie es der reichweitenstärkste YouTuber der Welt schafft, seine 250 Millionen Abonnentinnen und Abonnenten immer wieder aufs Neue mit außergewöhnlichen Stunts oder Charity-Aktionen zu begeistern. Im Gespräch mit Andreas Briese, Country Director YouTube Germany & Regional Director YouTube Central Europe, verriet er, dass MrBeast mittlerweile in jeder Phase der Videoproduktion künstliche Intelligenz einsetzt – von der Ideenfindung über den Videoschnitt bis hin zur Lokalisierung. „Unser Bottleneck im Hinblick auf Produktion und Kreativität ist Zeit“, sagt Price. „Deshalb versuchen wir, immer effizienter und kreativer zu werden. KI spielt dabei eine entscheidende Rolle.“
So nutzt MrBeast künstliche Intelligenz beispielsweise, um Petabytes an ungeschnittenem Filmmaterial zu analysieren und die besten Szenen aufzuspüren. „Die KI hilft uns nicht nur, die Clips schneller zu finden, sondern auch, Momente zu entdecken, die wir sonst vielleicht übersehen hätten“, so Price. Auch als kreativen Sparringspartner setzen die Macher von MrBeast die künstliche Intelligenz ein, indem sie sich beispielsweise zu einem Thema Hunderte von möglichen Titeln vorschlagen lassen und daraus weitere Konzepte entwickeln. Dass KI den kreativen Prozess beflügelt, bestätigt auch Andreas Briese. „KI ermöglicht es den Menschen, die Grenzen ihres kreativen Ausdrucks zu erweitern, indem sie schwierige Dinge einfach und unmögliche Träume möglich macht“, sagt er.
Price’ bevorzugtes YouTube-Tool mit KI-Unterstützung ist übrigens YouTube Aloud. Damit können Creator verschiedene Audiospuren für unterschiedliche Sprachen in ein Video integrieren. Das Resultat: mehr Reichweite und damit potenziell auch mehr Umsatz.
Ihr wollt alle Details zu MrBeast und YouTube? Das vollständige Interview zwischen Andreas Briese und Mateo Price findet ihr hier:
Paul Frege auf YouTube: ein „Bämm“ auf die KI
Dass die Power von Google AI für Creator, Artists und Werbetreibende vom virtuellen Outfit-Wechsel bis hin zur Schaffung fantastischer Kulissen das Potenzial hat, den gesamten kreativen Prozess in jeder Phase zu vereinfachen und den Produktionswert ihres Contents zu steigern, war auch die Botschaft, mit der Michalina Seekamp, Head of Content & Creator Sales, und Dirk Bruns, Director Branding Solutions bei Google, auf die Bühne kamen. Als Beweis für ihre Worte holten sie sich mit Paul Frege auch gleich einen erfolgreichen Praktiker auf die Bühne. Der sportliche YouTube Creator nimmt seine Zuschauerinnen und Zuschauer mit einem „Bämm“ mit auf wilde Abenteuer beim Marathon, beim Surfen, beim Biken oder in Comedy-Clips. Auch im Auftrag von Unternehmen produziert Paul Frege Videos.
Im KI-Toolset von YouTube finden Creator wie Paul Frege eine ganze Palette nützlicher Werkzeuge, die ihnen die Arbeit erleichtern. Neu ist zum Beispiel das KI-gestützte Tool YouTube Create, das die Produktion von Shorts erleichtert. Nach 30 Minuten Gespräch waren sich Michalina, Dirk und Paul einig: YouTube ist wohl der einzige Ort, an dem Kreativität und KI eine echte Verbindung eingehen. Und obwohl jede Minute 500 Stunden neuer Content auf die Plattform kommen, schafft YouTube etwas Besonderes: Die Plattform verbindet Marken, Zuschauer*innen und Creator. Und das verbindende Element ist die Kreativität.
Douglas verschafft sich mit einer CDP einzigartige Wettbewerbsvorteile
Kann Google AI mehr als Kreativität? Aber sicher doch! Sie ist auch ein mächtiges Werkzeug, um das größte Marketing-Paradoxon unserer Zeit zu lösen: Kundinnen und Kunden erwarten immer mehr Individualität in der Ansprache, aber wollen selbst immer weniger Daten preisgeben.1 Wie die beiden Google-Geschäftsbereiche Google Cloud und Google Ads hier Hand in Hand arbeiten, war das Thema von Emily J. Ryan, Head of Customer Engineering, Digital Natives EMEA North, und Dr. Bernd Fauser, Managing Director, DACH Partners & Solutions bei Google. Und natürlich hatten auch sie sich dafür einen spannenden Gast eingeladen: Yves Dupont, Director Projects & Engineering bei der Douglas Group, berichtete, wie sein Unternehmen auf Basis von Google Cloud eine Customer Data Plattform aufgebaut hat und darin First-Party-Daten aus verschiedenen internen und externen Quellen datenschutzfreundlich speichert. Mithilfe künstlicher Intelligenz identifiziert Douglas in diesen Daten Muster und Trends. Und mit diesen Insights können die Marketer unter anderem ihre Google Ads-Kampagnen optimieren. „Unsere Vision für unsere CDP ist es, den richtigen Kunden zur richtigen Zeit mit der richtigen Botschaft über den richtigen Kanal anzusprechen“, sagt Yves Dupont. „Google hat uns geholfen, dies möglich zu machen.“
Wer wissen will, wie das Ganze im Detail funktioniert – die vollständige Keynote findet ihr hier:
L’Oréal erschließt sich mit KI ein riesiges Feld kreativer Möglichkeiten
Auch in der Keynote von L’Oréal und Google ging es um KI. Marianne Stroehmann, Managing Director Enterprise bei Google Deutschland, sorgte zum Auftakt erst mal für einen Aha-Moment bei CEOs und CFOs, die derzeit unter erheblichem Wettbewerbs- und Profitabilitätsdruck stehen. Sie warf eine brandneue Zahl der Boston Consulting Group auf den Screen, wonach Unternehmen mit einer hohen Marketing Maturity, die also beispielsweise künstliche Intelligenz und andere Technologien zur Erreichung ihrer Marketingziele nutzen, von einem 1,9-fach höheren profitablen Wachstum profitieren.2
Doch wie entwickelt man eine so hohe Maturity? Das verriet die Gästin, die Marianne Stroehmann auf die Bühne holte: Anna Weste, CDMO von L’Oréal DACH. Unter dem Motto „Seize what is starting“ war der Kosmetikkonzern schon immer offen dafür, neue Technologien frühzeitig auszuprobieren, um Kundenbeziehungen aufzubauen und Nachfrage in profitables Wachstum zu übersetzen. Beim Einsatz künstlicher Intelligenz hat das Unternehmen jedoch einen Leitsatz: Der Mensch steht immer im Mittelpunkt. Und der Einsatz von KI hat Grenzen. „Haut, Haare oder Anwendungsergebnisse von L’Oréal-Produkten dürfen nicht generiert werden“, sagt Anna Weste. „Hier zeigen wir immer echte Menschen.“
Dennoch weiß die Marketing-Entscheiderin: „Im Content-Creation-Bereich erhöht generative KI die Kreativität. Die Ausspielung mit KI erhöht die Relevanz. Und das eröffnet ein Feld unfassbar kreativer Möglichkeiten.“ Für die Ausspielung von Kampagnen nutzt L’Oréal eine ganze Reihe von Kampagnentools mit Google AI – von Broad Match bis zu Performance Max.
Mehr Details gibt es in der kompletten Keynote von Marianne Stroehmann und Anna Weste, die hier zu sehen ist:
Google-Masterclasses auf der OMR: Wie Google AI YouTube-Kampagnen pusht, die Daten-Power entfesselt und die Zukunft in der Post-Cookie-Ära sichert
Bei den Google-Masterclasses ging es dann von der Theorie in die Praxis.
Das Consumer-Health-Unternehmen Haleon zeigte in der Masterclass „Mehr Werbepower fürs Budget“, warum es gemeinsam mit seiner Agentur Publicis Le One den mutigen Schritt weg vom TV-first-Ansatz hin zu KI-basierten Online-Video-Kampagnen auf YouTube gewagt hat. In einem rigorosen Test-and-learn-Ansatz wurde jedes neue Format gegen den bisherigen Business-as-usual-Ansatz getestet und auf seinen Erfolg hin analysiert. Der Strategiewechsel steigerte den Gesamt-ROI um satte 88 Prozent.
Der Online-Zoohändler Zooplus erläuterte in seiner Masterclass „Apps und KI: der Schlüssel zum E-Commerce-Wachstum“, warum die Relevanz von Apps angesichts des bevorstehenden Endes von Drittanbieter-Cookies, immer neuer rechtlicher Rahmenbedingungen und des Kundenwunsches nach einer persönlicheren Ansprache immer weiter zunimmt. Mithilfe von Google AI ist es dem Online-Händler gelungen, eine Balance zwischen Personalisierung, Datenschutz und Organisationsstruktur zu schaffen, die sich positiv auf den Gesamterfolg der App auswirkt. Was Zooplus in Sachen Google AI sonst noch macht, lest ihr hier.
Die Teambank lockte mit dem vielversprechenden Titel „Entfesselt die Kraft eurer Daten“. Das Finanzinstitut, bekannt durch die Marke „easyCredit“, wollte die Profitabilität seiner Kampagnen steigern und daher gezielt Kundinnen und Kunden mit guter Bonität ansprechen. Um diese Herausforderung zu meistern und gleichzeitig die Effizienz ihrer SEA-Kampagnen zu verbessern, entwickelte die Teambank eine datengetriebene SEA-Strategie, die auf drei Säulen basiert: Performance Max, First-Party-Daten (1P-Daten) und Value Based Bidding (VBB) mit Target-ROAS-Optimierung (tROAS). Die Ergebnisse sprechen für sich: Im Vergleich zum ersten Quartal 2023 konnte das Unternehmen seinen Return on Advertising Spend (ROAS) verdreifachen.
Die Digitalagentur Digitl zeigte in der Masterclass „Meistert die Post-Cookie-Ära“, wie sich Unternehmen mit KI-gestützten Analysen und innovativen Messlösungen für die Post-Cookie-Ära rüsten. Das Unternehmen Blackroll hat Google Consent Mode implementiert, um sicherzustellen, dass nur Daten verwendet werden, deren Verwendung die Nutzerinnen und Nutzer aktiv zugestimmt haben. Wo keine Einwilligungen vorliegen, können bestimmte Datenlücken durch Modellierung geschlossen werden. Anschließend entwickelte das Unternehmen eine Strategie zur Konfiguration von Google Analytics 4 (GA4) mit Server-Side Tagging (SST). Mit den Ergebnissen ist Blackroll sehr zufrieden. Im Vergleich zu den bisherigen Tracking-Daten von GA4 stieg die Zahl der Sessions um 41 Prozent, die Zahl der Transaktionen auf mobilen Geräten um 16 Prozent und die Zahl der Transaktionen auf Desktop-Geräten um 31 Prozent. Die genaueren Analysedaten kann Blackroll nun für seine wichtigsten Marketingkanäle nutzen.
Alle Masterclasses könnt ihr euch in unserer Marketing Expert Journey in voller Länge ansehen.
Key Takeaways: Was man von der OMR unbedingt mitnehmen sollte
- KI ist der Gamechanger in der Werbung. Und die Zukunft des Marketings hat schon begonnen!
- Marketer konkurrieren nicht mit KI, sondern mit anderen Marketern, die KI bereits nutzen
- KI verändert unseren Alltag schon heute überall: von der Google Suche über Art Selfie bis hin zur KI-gestützten Ampelschaltung
- Google treibt KI verantwortungsvoll und gemeinsam mit Partnern voran
- KI bietet Unternehmen enormes Effizienz- und Wachstumspotenzial: von der Datenanalyse über das Marketing bis hin zum Kundenservice