Immer mehr Nutzern wird es zunehmend wichtiger, dass ihre persönlichen Daten im Netz geschützt werden. So haben 2019 jeden Tag über 19 Millionen Nutzer ihr Google-Konto aufgerufen, in dem sie die Datenschutzeinstellungen für alle Google-Produkte festlegen können.1
Die Nutzer legen immer mehr Wert auf den Schutz ihrer Daten im Web. Das führt dazu, dass sowohl die gesetzlichen Vorgaben immer strenger werden als auch die Erfassung und Nutzung von Daten in Webbrowsern eingeschränkt wird. Diese Änderungen sind für Publisher und Werbetreibende ein Signal, um entsprechende Änderungen vorzunehmen, die den zukünftigen Erfolg garantieren.
Google unterstützt dabei, die heutigen und auch die zukünftigen Datenschutzbestimmungen zu erfüllen. Wir möchten die Messlatte im Bereich des Datenschutzes höher legen und gleichzeitig sicherstellen, dass das Web offen und werbeunterstützt bleibt. Für Publisher, die noch wenig Erfahrung auf diesem Gebiet haben, haben wir die folgenden Empfehlungen zusammengestellt.
Weltweite Entwicklung von Datenschutzbestimmungen bei der Planung berücksichtigen
Regierungen auf der ganzen Welt arbeiten an Bestimmungen, mit denen das Recht der Nutzer gefördert wird, die Kontrolle über die Verwendung ihrer Daten durch Websites und Apps zu behalten. Neben der EU-Datenschutz-Grundverordnung und dem kalifornischen Gesetz zum Schutz der Privatsphäre von Verbrauchern (California Consumer Privacy Act) sind bereits in Australien, Japan, Singapur und Südkorea ähnliche gesetzliche Bestimmungen in Kraft getreten. Ebenfalls werden solche Vorgaben in den nächsten Monaten in Brasilien und Thailand wirksam und werden in Indien sowie in Dutzenden von US-Bundesstaaten in Betracht gezogen. Wir empfehlen Publishern, schon heute die folgenden Maßnahmen zu ergreifen, um sich auf die neuen Vorgaben vorzubereiten, die in den nächsten Monaten und Jahren den Datenschutz bestimmen:
1. Mit Ihrer Rechtsabteilung zusammenarbeiten
Vergewissern Sie sich, dass Ihre Datenschutzpraktiken den aktuellen rechtlichen Anforderungen entsprechen, und informieren Sie sich darüber, wie sich zukünftige Bestimmungen auf der ganzen Welt auf Ihre Geschäftsziele auswirken können.
2. Klare und leicht aktualisierbare Datenschutzerklärung erstellen
Geben Sie genau an, was der Nutzer im Gegenzug für die Nutzung seiner Daten erhält, wie Sie seine Daten schützen, wofür Sie sie verwenden und welche Kontrolle der Nutzer über seine Daten hat.
3. Plattform zur Einwilligungsverwaltung implementieren (bei Bedarf)
Stellen Sie sicher, dass den Nutzern transparent vermittelt wird und sie selbst steuern können, wie ihre Daten verwendet werden. Mithilfe einer Plattform zur Einwilligungsverwaltung können Publisher und Entwickler auf einfachem Weg die Zustimmung von Nutzern ihrer Website oder App einholen und verwalten. So wird es möglich, personalisierte Anzeigen auszuliefern, eine bessere Nutzererfahrung bereitzustellen und den Umsatz zu steigern.
4. Sicherstellen, dass Ihre Partner in Sachen Datenschutz auf Ihrer Wellenlänge sind
Überprüfen Sie, ob Ihre Werbe- und Technologiepartner den gleichen zukunftsorientierten Richtlinien und Praktiken folgen wie Sie, um den Vorgaben zu entsprechen. Gleichermaßen sollten diese Unternehmen die Erwartungen der Nutzer erfüllen und deren Daten schützen.
Google hat Informationen zusammengetragen und Tools entwickelt, um Publisherpartner beim Einhalten der Datenschutzbestimmungen zu unterstützen. Zudem werden wir weiterhin Hilfestellung und Lösungen für neu hinzukommende Vorgaben anbieten.
Informieren Sie sich, wie Sie den Schutz der Daten in Webbrowsern gewährleisten und Publisher einbeziehen können
Die Einführung neuer Webstandards ist eine Chance für die gesamte Community, die Funktionsweise des Webs und der Onlinewerbung zu überdenken und zu verbessern. Die vom Chrome-Team angeführte Initiative The Privacy Sandbox setzt sich für offene Standards ein. Ihr Ziel ist die Einführung neuer Technologien, um die wichtigsten Anwendungsfälle von Werbung (z. B. Messung, Anzeigenauswahl und Betrugserkennung) beizubehalten und gleichzeitig den Schutz der Nutzerdaten im Web zu verbessern.
Neben Google bringen auch andere Organisationen Ideen für Lösungen ein, mit denen der Datenschutz im Web gewährleistet werden soll. Das Chrome-Team beteiligt sich an offenen Foren im World Wide Web Consortium (W3C), um Vorschläge in der Initiative The Privacy Sandbox sowie Vorschläge anderer Parteien zu diskutieren. So entstehen vielfältige Ideen für neue Webstandards und werden die umfassendsten Lösungen entwickelt.
Google ermutigt die gesamte Web-Community wie auch Publisher dazu, Feedback zu geben und sich an der Diskussion zu beteiligen. Publisher haben folgende Möglichkeiten, sich zu informieren und zu beteiligen:
So können Sie sich an der Diskussion beteiligen
1. Auf dem Laufenden bleiben
Abonnieren Sie den Chromium-Blog, um über wichtige Neuigkeiten und Ankündigungen informiert zu werden. Wenn Sie neue Vorschläge sehen möchten, sobald sie veröffentlicht werden, beobachten Sie die Seite von The Privacy Sandbox auf Chromium.org. Eine umfassendere Liste von Vorschlägen, die von Mitgliedern der Improving Web Advertising Business Group des W3C gepflegt wird, finden Sie auf der zugehörigen GitHub-Seite. Bewerten Sie diese Vorschläge im Hinblick auf Ihre Anwendungsfälle und Prioritäten und fragen Sie bei Branchenverbänden nach, welche Implementierungspläne es gibt.
2. Feedback zu aktuellen Vorschlägen geben oder neue Lösungen vorschlagen
Auf GitHub können Sie Kommentare zu Vorschlägen erstellen, wenn Sie Fragen haben oder Feedback erstellen wollen. Entsprechende Links finden Sie auf der The Privacy Sandbox-Seite. Wenn Sie sich mit Browserentwicklern, Interessenvertretern der Branche und anderen Mitgliedern der Web-Community über eine Reihe von Datenschutzthemen und Anwendungsfällen austauschen möchten, können Sie einer Community Group oder Business Group des W3C beitreten. Dazu zählen beispielsweise die Improving Web Advertising Business Group und die Privacy Community Group.
3. Funktionen testen
Wenn Sie eigene Entwickler beschäftigen und sich gerne an frühen Tests/Pre-Tests beteiligen, lesen Sie die "Intent to Experiment"-Ankündigungen in der öffentlichen blink-dev-Liste. Diese Mitteilungen sind das erste Signal für die Entwickler-Community, dass das Chrome-Team eine Prototypfunktion testen möchte. Außerdem können Sie den Chromium-Blog abonnieren, um Ankündigungen zur Einführung neuer Funktionen zu erhalten und diese als Erster einzusetzen.
Mithilfe von eigenen Daten bessere Beziehungen zu Nutzern aufbauen
Da für den Einsatz von Drittanbieter-Cookies zu Werbezwecken bald neue Einschränkungen gelten, ist es für den Erfolg von Publishern und Werbetreibenden heute wichtiger denn je, selbst Daten zu erheben.
Für den Erfolg von Publishern und Werbetreibenden ist es heute wichtiger denn je, selbst Daten zu erheben.
Publisher setzen eigene Nutzerdaten heute in allen Unternehmensbereichen ein. Angefangen beim Erstellen von Inhalten über prädiktive Analysen bis hin zu individueller Werbung. Jetzt ist genau der richtige Zeitpunkt, um in die Datenverarbeitung zu investieren oder das Budget dafür zu erhöhen. Damit Strategien zur Erhebung eigener Daten implementiert und Ergebnisse erzielt werden können, müssen Führungskräfte aus allen Unternehmensbereichen involviert sein und die Kontrolle übernehmen. Zudem muss klar sein, wie den Nutzern ein Mehrwert geboten werden kann. Wir empfehlen Ihnen für den Einstieg folgende Maßnahmen:
1. Ziele für die Aktivierung der Daten festlegen
Ein wichtiger Bestandteil Ihrer Strategie sollte sein, schon früh Ziele für die Aktivierung der Daten festzulegen. Nachdem Sie diese definiert haben, können Sie die dafür erforderlichen Schritte umsetzen. Wir empfehlen Ihnen, zuerst Monetarisierungsziele festzulegen, mit deren Hilfe die Werbetreibenden ihre Zielgruppen und andere Ziele (z. B. mehr Interaktionen oder Abonnements) erreichen können.
2. Nutzern einen Grund dafür geben, ihre Daten bereitzustellen
Geben Sie den Nutzern einen Grund dafür, etwas über sich preiszugeben, indem Sie ihnen neue Funktionen und Methoden zur Interaktion mit Ihren Inhalten bieten. Beispielsweise besteht die Möglichkeit, mit Angeboten und Produkten wie Abonnements, Testzeiträumen, Mitgliedschaften, Treuepunkteprogrammen und Newslettern die Interaktion zu fördern und den Nutzern somit einen Mehrwert zu bieten.
3. Die richtigen Mitarbeiter involvieren
Für die Verarbeitung der Daten sind spezielle Fähigkeiten erforderlich, zu denen auch technisches Know-how zählt. Ermitteln Sie, welche Mitarbeiter Ihres Unternehmens über die benötigten Fähigkeiten verfügen, und bauen Sie das unternehmensinterne Know-how aus.
4. Die richtigen Tools und Technologien suchen
Für den Erfolg Ihrer Strategie ist es erforderlich, die richtige Technologie zum Erfassen, Analysieren und Aktivieren von Daten zum Erreichen Ihrer Geschäftsziele zu implementieren. Sollte es in Ihrem Unternehmen Lücken beim Know-how in diesem Bereich geben, kann es von Vorteil sein, mit Partnern zusammenzuarbeiten, die in Sachen Datenschutz ebenfalls zukunftsorientiert handeln.
5. Daten kategorisieren und verwalten
Wenn Sie Ihre Daten richtig strukturieren, erhalten Sie bessere Einblicke und können die Wirkung von Unternehmensstrategien, die auf Daten basieren, maximieren. Außerdem lässt sich mit den richtigen Verwaltungspraktiken sicherstellen, dass Ihre Daten gut gepflegt sowie verantwortungsbewusst und richtlinienkonform verarbeitet werden.
Mit dem Data Maturity-Benchmark von Google können Sie sich ein Bild von den Unterschieden bei der Nutzung von Daten in Ihrem und in anderen Unternehmen machen. Außerdem erkennen Sie mit diesem Tool, wie Sie Ihre Zielgruppen wirkungsvoller ansprechen und monetarisieren können.
Für die Werbebranche hat der Datenschutz heute zweifelsohne hohe Priorität. Auch wenn sich viele unserer Erkenntnisse und Tätigkeiten weiterentwickeln werden, sind wir der Auffassung, dass es für die Schaffung von Best Practices und langfristigem Erfolg wichtig ist, dass Ihr Unternehmen schon früh in diesen Bereich investiert und die erforderlichen Maßnahmen ergreift.
In den nächsten Monaten werden wir weitere Ressourcen veröffentlichen, um Sie weiterhin bei Ihren Bemühungen für den Datenschutz zu unterstützen.