Wir arbeiten kontinuierlich daran, die Google-Suche auf dem Handy benutzerfreundlicher zu machen. Vor allem, weil die Mehrheit unserer Nutzer mittlerweile über ihr Smartphone oder Tablet auf die Google-Suche zugreift. Daher wird ab diesem Monat die Ladegeschwindigkeit mobiler Webseiten ein entscheidender Ranking-Faktor für mobile Suchen sein. Eine Entscheidung, die im Sinne der Nutzer ist und für Seitenbetreiber bedeutet, dass eine mobil-optimierte Webseite wichtiger denn je ist.
Ein langsamer mobiler Internetauftritt ist nicht nur frustrierend, er wirkt sich auch negativ auf das Geschäft aus. Eine aktuelle Studie besagt: Dauert die Ladezeit länger als eine Sekunde, fallen die mobilen Conversion-Raten signifikant.1
Mobile Ladezeiten zu ignorieren, ist fatal. Es zählt jede Sekunde. Um die Nutzererwartung zu übertreffen und die gewünschte Ladezeit von einer Sekunde zu unterbieten, sollten sich Webseitenbetreiber an folgende Punkte halten:
1. Kennen Sie Ihren Status Quo?
Nutzen Sie Tools zur Analyse der Ladegeschwindigkeit mobiler Webseiten. Mit unserem Geschwindigkeitsvergleich kann beispielsweise die Ladegeschwindigkeit von Tausenden von Webseiten aus zwölf verschiedenen Ländern gemessen werden. Das Tool greift auf aggregierte Nutzerdaten von Google Chrome zurück und bietet damit die größte Datenbank zur Latenz beliebter Seiten.
2. Benchmarken Sie sich
Nutzen Sie den Geschwindigkeitsvergleich , um sich mit Ihren Mitbewerbern zu messen. Zusätzlich erfahren Sie, welche Unternehmen die Nase vorn haben und Nutzern eine schnelle mobile Webseite bieten – auch unabhängig von Ihrer Branche.
3. Machen Sie sich den Business Impact bewusst
Neben dem Geschwindigkeitsvergleich stellen wir ein kostenloses Tool zur Wirkungsprognose bereit. Dieses Tool zeigt Ihnen, wie sich die Ladezeit Ihrer mobilen Webseite auf den Umsatz auswirkt. Mit Eingabe weniger Daten sehen Sie sofort, wie sich Ihr Umsatz entwickelt, wenn Sie die Ladezeit beispielsweise um eine Sekunde verringern.
4. Setzen Sie sich ein Ziel
Nutzer erwarten, dass der sichtbare Teil einer Seite innerhalb von drei Sekunden geladen wird. Wir empfehlen daher diese drei Sekunden als Mindestmaß für die Optimierung zu wählen.
5. Priorisieren Sie die wichtigsten Optimierungshebel
Es gibt eine Vielzahl an Tools ‒ sowohl von Google als auch von anderen Unternehmen ‒, um die wichtigsten Optimierungshebel zu identifizieren. Unter g.co/dev/speedtoolsoverview haben wir all unsere Tools zusammengefasst. Ein kostenloses Tool, das wir innerhalb von Google und mit unseren wichtigsten Partnern einsetzen, ist Google Lighthouse. Es kann direkt über die Developer Console geöffnet oder unter webpagetest.org/lighthouse angefordert werden.
6. Lernen Sie von den Besten
Viele branchenführende Unternehmen haben bereits den Business Impact schnellerer Webseiten erkannt und in eine mobile User Experience investiert. Dazu zählen buecher.de (vollständiger Case hier verfügbar), Zalando (für mehr Infos siehe Zalando-Blogpost "Loading Time Matters") und BMW.com (vollständiger Case hier verfügbar).
7. Messen Sie kontinuierlich Ihren Fortschritt
Die Nutzererwartungen an die Ladezeit steigen durch die positive Erfahrung bei führenden Unternehmen konstant. Daher sollte die Optimierung der mobilen Webseite auch als langfristiges Projekt im Unternehmen betrachtet werden. Eine regelmäßige Überprüfung des Status Quo ist erforderlich.
8. Testen Sie neue Technologiestandards wie Accelerated Mobile Pages (AMP)
Das AMP-Projekt ist eine Open-Source-Initiative mit dem Ziel, das Web für alle besser zu machen. Viele Unternehmen verschiedener Branchen nutzen bereits den AMP-Standard, um die Performance ihrer mobilen Seite zu beschleunigen. Die durchschnittliche Ladezeit einer AMP-Seite aus der Google-Suche beträgt weniger als eine halbe Sekunde. Eine von uns beauftragte Studie zeigt klar den Impact auf: Die Nutzung von AMP führt zu einem Anstieg der Webseitenbesuche um zehn Prozent und verdoppelt die Verweildauer pro Seite. Bei AMP basierten E-Commerce-Webseiten konnte die Studie einen 20-prozentigen Anstieg der Verkaufszahlen im Vergleich zu normalen Seiten feststellen.
9. Bleiben sie schnell und sicher – mit HTTPS
Nutzer erwarten nicht nur schnelle Seiten, sondern auch eine sichere Umgebung für ihren Webseitenbesuch. Google ist seit geraumer Zeit Advokat von HTTPS-Verschlüsselung. Ab diesem Monat weist der Chrome Browser unverschlüsselte HTTP-Webseiten als ‘unsicher’ aus. Die Zielseitenerfahrung ist auch in Google Ads (früher: Google AdWords) wichtig und seit Juni rollen wir ein Feature aus, das automatisch unnötige Redirects von HTTP zu HTTPS verhindert und Nutzer direkt zur HTTPS-Version leitet.
10. Stoppen Sie nicht bei der Ladegeschwindigkeit
Die Geschwindigkeit einer Seite ist wichtig ‒ keine Frage. Dennoch nicht alles. Unternehmen müssen mehr tun, um Nutzern eine gute mobile User Experience zu bieten. Viele neue Web-Technologien helfen Unternehmen, in diesem Bereich erfolgreich zu sein. Der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. hat einen Leitfaden erarbeitet, der die neuesten Entwicklungen im Bereich der Mobile-Web-Technologien anhand von aktuellen Anwendungen in Deutschland vorstellt. Unternehmen können beispielsweise auf unsere Google Pay API ‒ der Dienst ist letzte Woche in Deutschland gestartet ‒ setzen und so den Bezahlvorgang online als auch offline für Ihre Kunden vereinfachen.
Die 10 Tipps wurden zunächst exklusiv auf Horizont.net veröffentlicht.