Google Preferred ermöglicht es Werbetreibenden, Anzeigen bei den fünf bzw. einem Prozent der beliebtesten YouTube-Kanäle in einem bestimmten Vertical, zum Beispiel Musik, zu schalten. Nina Mähl, Head of Digital Promotion & Brand Partnership bei Kontor Records, spricht über die Vorteile von YouTube für Künstler, dem Erfolg von Kontor.TV und dem Nutzen von Google Preferred.
Kontor.TV hat vor kurzem die 4-Millionen-Abonnenten-Marke auf YouTube geknackt. Berühmte Künstler wie beispielsweise ATB, DJ Antoine, Gestört Aber GeiL, Scooter oder Stereoact sind mit ihren Videos auf Ihrem Kanal vertreten. Wo sehen Sie die Vorteile für Künstler, auf YouTube präsent zu sein?
Nina Mähl: Wir haben YouTube bereits als Streaming-Plattform gesehen, bevor der Begriff Streaming in Deutschland so richtig publik wurde. Für Künstler, aber auch Labels, ist ein Musikvideo weiterhin ein wichtiges und starkes Promo- bzw. Marketinginstrument, welches man so nicht nur prima in sozialen Netzwerken teilen kann, sondern auch die Möglichkeit besitzt, dieses zu monetarisieren. Da YouTube die zweitgrößte Suchmaschine der Welt ist, ist es unabdingbar sich mit seinem offiziellen Clip hier zu präsentieren.
Kontor.TV ist nicht nur Garant für gute Musik, sondern auch für aufwendig produzierte Videos wie man sie auch im TV zu sehen bekommt (beispielsweise auf MTV etc.). Würden Sie sagen, es gibt einen Zusammenhang zwischen Qualität der Videos auf YouTube und den Nutzerzahlen? Wenn ja, welchen?
Nina Mähl: Die Qualität eines Clips muss schon stimmen. Dank der heutigen Technik, ist die Produktion eines amtlichen Musikvideos wesentlich günstiger geworden als noch vor ein paar Jahren. Trotzdem muss auch immer der Song selbst gut sein und zu den Bildern passen. Im Zusammenspiel mit einer guten Video-Idee sind zumindest die Voraussetzungen dafür gegeben, hohe Klickzahlen zu generieren.
Die riesige Community von Kontor.TV verbindet vor allem eins: die Liebe zur Musik. Warum ist eine aktive Community für Sie bzw. für Ihre Künstler wichtig? Wie profitieren Unternehmen hiervon?
Nina Mähl: Sich direkt mit der Community und den Fans auszutauschen, bietet uns die Möglichkeit direkt auf die Bedürfnisse unserer User einzugehen. Gerade in unserem Genre gibt es eine sehr treue Fangemeinde. Um unseren Subscribern noch näher zu kommen, haben wir auch begonnen unsere wöchentliche Kontor DJ Live Show mit Jerome auf Kontor.TV zu streamen.
TwG: Es gibt Vorbehalte, dass Musikkünstler in der digitalen Welt zu wenig verdienten. Wie ordnen Sie YouTube als zusätzliche Erlösquelle für Künstler ein?
Nina Mähl: Wir sehen YouTube als Streamingpartner und versuchen durch den eigenen Upload aber auch durch YouTubes Content ID System Erlöse zu erwirtschaften. Gleichzeitig behalten wir dadurch die Kontrolle über unsere Inhalte und können die Vermarktungsstrategie selbst bestimmen.
Sie haben die Einigung von Gema und YouTube sehr begrüßt. Was ist der Grund dafür?
Nina Mähl: Der Tag der deutschen Einigung (mit der GEMA) fiel auf den Tag genau auf unser 20 jähriges Kontor Jubiläum. Wir konnten es erst nicht glauben und haben nach der Bestätigung durch YouTube spontan eine kleine Party in unserem Büro gefeiert. Endlich sind Musikvideos wie Scooters ‚How Much Is The Fish’ auch in Deutschland sichtbar und nicht nur bei Jimmy Fallon in Amerika. Aber Spaß beiseite, YouTube ist die zweitgrößte Suchmaschine der Welt und für uns und unsere Künstler eine großartige Möglichkeit sich zu präsentieren.
Wie ist Ihre Erfahrung mit dem Google Preferred Paket? Was erwarten Sie von dem Musik Paket?
Nina Mähl: Durch unseren Digitalvertrieb Kontor New Media haben wir, unter anderem im Familien & Ratgeber Bereich, sehr gute Erfahrungen mit den Google Preferred Paketen gemacht. Hier sind die Top 5 Prozent der jeweiligen Sparte in einem Paket und wir gehören bei Musik definitiv dazu. Wir freuen uns, dass es dieses Paket dank der Einigung endlich auch in Deutschland gibt und wir auch hier entsprechend vermarktet werden können. Als 2012 der Werbemarkt für alle Nutzer geöffnet wurde, gab es wahnsinnig viel Werbefläche. Dazu kommt, dass mittlerweile ca. 400 Stunden Videomaterial pro Minute auf YouTube hochgeladen wird. Ein Großteil davon ist Musik. Durch Google Preferred werden die Top-Kanäle für den jeweiligen Bereich gefiltert.
Welche Herausforderungen kommen Ihrer Ansicht nach in Zukunft auf Kontor.TV zu? Sind es beispielsweise zunehmende Konkurrenten, ausgefallenere Videoclips in 360°-Optik?
Nina Mähl: Wir probieren immer alles aus und sind offen für neue Technologien. Natürlich haben wir 2015 auch schon ein 360° Video produziert: Scooter - Riot.