Am 10. Juni 2016 blicken Fußballfans in aller Welt gespannt nach Frankreich. Dann beginnt die Fußballeuropameisterschaft. Zwar ist das Spektakel vier Wochen später wieder vorbei, schon am 5. August aber kommen Sportbegeisterte zu den Olympischen Sommerspielen in Rio de Janeiro wieder voll auf ihre Kosten. Speziell bei sportlichen Großereignissen wird eines immer wieder deutlich: Menschen suchen auf Google und YouTube nach Informationen ‒ von 2012 bis 2015 hat sich die Zeit, die Nutzer damit verbringen Sport auf YouTube anzusehen, um 264 % erhöht.* Diese Augenblicke, in denen Nutzer nach Unterhaltung, Inspiration oder Rat und Hilfe suchen, sind wichtig für Unternehmen. Denn genau in diesen Momenten können Sie Konsumenten wirklich erreichen.
Wir haben daher das Suchstatistik-Tool Google Trends zur Hilfe genommen. Mit Google Trends konnten wir unter die Lupe nehmen, was die Deutschen rund um „Olympia” und „Fußball” bewegt und wann Unternehmen ihre Verbraucher am besten online erreichen können.
West- und Süddeutsche suchen am häufigsten nach Rio und Olympia
So kommen beispielsweise die meisten Suchanfragen zu „Olympische Spiele” in 2016 aus Berlin, Bayern, Hessen, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen2. Ein Blick auf die Deutschlandkarte zeigt: Das Olympia-Interesse scheint damit aktuell besonders ausgeprägt bei den Internetnutzern in West- und Süddeutschland zu sein. Ein ähnliches Bild zeigt sich, wenn wir einen Blick auf die Entwicklung der Suchanfragen zu „Flug Rio de Janeiro” werfen3. Auch hier sind es vor allem die Nutzer im Westen und Süden, die ein gesteigertes Interesse am Reiseziel Rio de Janeiro an den Tag legen ‒ eine Erkenntnis, von der die Tourismusbranche profitieren kann.
Public-Viewing-Trend sorgt für volle Bars und Kneipen
Anders als bei den Olympischen Spielen konzentrieren sich die Suchanfragen zur Fußball-EM nicht so stark auf West- und Süddeutschland. Unter den Top 5 Bundesländern, die vermehrt nach „Fußball-EM” suchen, sind vorrangig west- und süddeutsche, sowie ein norddeutsches4. So landet Niedersachsen bei fußballspezifischen Google-Suchen auf Platz drei hinter Berlin und Bayern. In den ostdeutschen Bundesländern scheint das Fußballfieber dagegen weniger stark zu grassieren. Was jeder von uns in den vergangenen Jahren aber immer wieder beobachten konnte: „Public Viewing” ist allerorts eine ganz typische Begleiterscheinung von sportlichen Großveranstaltungen wie Fußball-Europa- oder Weltmeisterschaften. Ein Trend, den sich vor allem die Gastronomiebranche zunutze machen kann, indem Restaurants, Bars oder Cafés Spiele live übertragen. Interessant dabei: Es sind vor allem die Münchener, Essener und Wiesbadener bei denen „Public Viewing” hoch im Kurs steht.5
Auch der Handel profitiert vom starken EM-Interesse der Deutschen
Und egal, ob „Public Viewing” in der Kneipe oder einfach nur das Spiel gemütlich zu Hause mit Freunden und Familie verfolgen: Rückt die Fußball-EM näher, so kommt auch die Zeit der großen Flachbildschirme. Denn 96 % der Deutschen sehen sich große Sport-Events wie die Fußball-EM am liebsten im TV an.6 Und für das bestmögliche Fernseherlebnis braucht es einen großen TV. Dies und die Tatsache, dass 35 % der Deutschen parallel online auf dem Smartphone, Tablet oder PC surfen7, während sie Sport sehen, kann sich der Handel zunutze machen. Um nur ein Beispiel zu nennen: Ein Fußballfan, der gespannt zu Hause ein EM-Spiel am Fernseher verfolgt, stellt während des Spiels fest: Es ist Zeit für ein neues, größeres Fernsehgerät, da er vom Sofa aus einzelne Spieler auf seinem Bildschirm nur schwer erkennen kann. Er greift also während einer ruhigeren Spielphase zu seinem Smartphone und fängt an, online nach Flachbildschirmen zu recherchieren. Händler, die Flachbildschirme in ihrem Sortiment haben und online werben, haben damit die Chance genau in diesem Moment mit ihrem potenziellen Kunden in Kontakt zu treten.
Mobile Suchanfragen rund um Sport haben sich verdoppelt
Doch zeigen die Internetnutzer in Deutschland nicht nur ein großes Interesse für einzelne Sport-Events, sie sind auch selbst sportlich aktiv und schnüren die Laufschuhe. Dabei erfolgt die Suche der Deutschen nach Sportschuhen, Sportbekleidung und -Zubehör immer mehr mobil. Die mobilen Suchanfragen in diesen Kategorien haben sich von 2013 bis 2015 von 25 % auf 47 % der gesamten Suchanfragen fast verdoppelt. Im gleichen Maß, in dem die mobilen Anfragen gestiegen sind, sind die Suchanfragen über Desktop-PCs gesunken – von 75 % auf 53 %. So lautet die klare Prognose für 2016: Es werden erstmals mehr Suchanfragen über Mobilgeräte als über Desktop-PCs gestellt werden.8 Und die Deutschen suchen nicht nur mobil, sie kaufen die gesuchten Produkte auch zunehmend über ihr Smartphone. Im vergangenen Jahr hat jeder vierte deutsche Online-Shopper ein Smartphone für den Online-Einkauf genutzt.9Damit wird es für Unternehmen unverzichtbar, sich an die veränderten Bedürfnisse der Konsumenten anzupassen und ihre Webseiten für die mobile Nutzung zu optimieren, wollen sie im Wettlauf um die Kunden nicht auf der Strecke bleiben.
Die zentralen Erkenntnisse im Überblick:
- Menschen nutzen Google und YouTube, um nach Rat, Informationen oder Unterhaltung zu suchen. Sie verfolgen dabei eine bestimmte Absicht und bewegen sich in einem bestimmten Kontext ‒ Sport ist hierbei ein äußerst populäreres Themenfeld. Unternehmen sollten diese Momente nutzen, um ihre Zielgruppe anzusprechen.
- Das Interesse an großen Sportereignissen wie Fußball-EM oder Olympische Sommerspiele ist in Deutschland regional unterschiedlich stark ausgeprägt. Werbetreibende sollten dies bei der Planung ihrer Marketing-Aktivitäten berücksichtigen.
- Die mobilen Suchanfragen rund um Sport haben sich verdoppelt. Unternehmen sollten sich an das veränderte Nutzungsverhalten anpassen.