Anlässlich der laufenden Fußball-EM 2016 sprachen Laura Woods von Sky Sports und Dean Stobbart von 442oons auf der YouTube-Strandbühne darüber, wie sie leidenschaftliche Zielgruppen für ihre Inhalte rund ums Thema Fußball aufgebaut haben.
Die Lightning Talks am Mittwoch auf der YouTube-Strandbühne begannen mit einem Besuch von zwei Content-Erstellern, die vorbildlich zeigen, wie man Fußballfans auch nach dem Abpfiff unterhält: Laura Woods moderiert die Webshow Soccer AM von Sky TV, während Dean Stobbart den YouTube-Kanal 442oons betreibt. Die beiden sprachen mit Daniel Pheysey von YouTube Sport über die Geheimnisse, eine der leidenschaftlichsten Zielgruppen im Web zu unterhalten.
Laut Woods setzt mit Soccer AM auf Onlinevideos, um eine jüngere Zielgruppe zu erreichen. Diese Nutzer wünschen sich mehr als die traditionellen Zusammenstellungen von Spielehighlights, die besonders bei älteren Fußballfans beliebt sind. „Uns ist klar geworden, dass die jüngere Generation Inhalte auf andere Weise konsumiert als wir. Diese Zielgruppe interessiert sich manchmal weniger für Analysen der Spiele, und mehr dafür, was hinter der Bühne geschieht.“ Stobbart ist der Auffassung, dass seine Fußballanimationen einem ähnlichen Zweck dienen: Er bietet den Fans eine Alternative zu den gewohnten Spielanalysen in Zeitungen und im Fernsehen.
"YouTube ist super! Du guckst etwas und wenn du es magst, kannst du es selbst mal ausprobieren."
- Laura Woods, Sky TV’s Soccer AM
Woods und Stobbart sind sich einig, dass das Gemeinschaftsgefühl, das Onlinevideos bieten, eine ihrer größten Stärken ist. Stobbart erinnert sich an die Zeit, als die Popularität seines Kanals zunahm: Er erhielt unzählige Anfragen von Fans aus der ganzen Welt, die ihn um Videos mit ihren Lieblingsspielern oder -mannschaften baten. Laut Woods hat das Feedback der Nutzer bereits zu verschiedenen Änderungen beim Format und den Inhalten der Soccer-AM-Sendung #YOUWOT geführt, seit sie im September 2015 gestartet wurde. „Unsere Zielgruppe sucht den Kontakt mit uns und beeinflusst gern unsere Videos“, erklärt sie.
Stobbart war sich zunächst unsicher, ob er die Nutzer wirklich um Feedback bitten sollte. Er erkannte jedoch schnell, dass die Zuschauer sehr viel mehr mit Videos interagierten, bei denen er sie zu Kommentaren und Diskussionen ermutigte. Auch Woods ist der Ansicht, dass es wichtig ist, Zuschauer einzubeziehen. Sie warnte jedoch, dass Content-Ersteller, die um Feedback bitten, auch bereit sein müssten, dieses umzusetzen. Andernfalls könne der Eindruck entstehen, es ginge dem Ersteller nicht um echte Kommunikation. Und genau das sei wichtig, um treue Nutzer zu erhalten.
Die Stärken von YouTube als Plattform für Innovationen sehen Woods und Stobbart in der Möglichkeit, neue Ideen zu testen und direktes Feedback zu erhalten. Außerdem gaben beide an, dass sie keine Probleme damit haben, Risiken einzugehen, da sie wissen, dass ihre treue Zielgruppe ihnen auch gern Fehler verzeiht. Woods hat viele Jahre beim Fernsehen gearbeitet, wo die Einschaltquoten immer nur mit Verzögerung vorlagen. Für sie sind die Zuschauerzahlen und Fankommentare daher eine willkommene Abwechslung. Mit ihrer Hilfe erkennt Woods fast sofort, ob bestimmte Inhalte bei den Nutzern Anklang finden oder nicht.
Abschließend erklärte Woods, dass Leidenschaft – sowohl bei den Erstellern als auch bei den Fans – der wichtigste Bestandteil der Beziehung ist. „Wenn man seine Inhalte mit Leidenschaft erstellt, erkennen die Zuschauer diese Begeisterung. Daher ist YouTube so wunderbar: Wenn man etwas sieht, das einem gefällt, kann man es selbst einmal ausprobieren.“