Wir bei Google suchen aktiv nach Möglichkeiten, um ein sicheres Nutzererlebnis zu gewährleisten, wenn wir Entscheidungen über Anzeigen oder über monetarisierbaren Content auf unseren Plattformen treffen, den Nutzerinnen und Nutzer ausgespielt bekommen. Die Entwicklung von Richtlinien in diesen Bereichen und deren konsequente Durchsetzung ist eine der wichtigsten Methoden, um die Sicherheit der Nutzerinnen und Nutzer zu garantieren und ihr Vertrauen in das Ökosystem zu stärken.
Bereits zum zehnten Mal veröffentlichen wir unseren jährlichen Ads Safety Report, in dem wir unsere Arbeit zur Verhinderung böswilliger oder krimineller Nutzung unserer Werbeplattformen vorstellen. Die Transparenz über die Art und Weise, wie wir Richtlinienverstöße im Anzeigen-Ökosystem verhindern, ist seit langem eine Priorität – und in diesem Jahr teilen wir mehr Daten als je zuvor.
Unser Ads Safety Report ist nur eine Möglichkeit, die wir nutzen, um Menschen transparent zu zeigen, wie Werbung auf unseren Plattformen funktioniert. Im vergangenen Frühjahr haben wir zusätzlich unser Programm zur Bestätigung der Identität als Werbetreibenden eingeführt. Derzeit verifizieren wir Werbetreibende in mehr als 20 Ländern. Darüber hinaus haben wir damit begonnen, den Namen und den Standort des jeweiligen Werbetreibenden jeder Anzeige in unserer Funktion „Über diese Anzeige“ zu veröffentlichen. So haben Nutzerinnen und Nutzer die Möglichkeit zu erfahren, wer hinter einer bestimmten Anzeige steckt, und fundiertere Entscheidungen treffen können.
Durchsetzung in großem Maßstab
2020 wurden unsere Richtlinien und ihre Durchsetzung auf die Probe gestellt. Gemeinsam durchlebten wir eine bis jetzt andauernde globale Pandemie, mehrere Wahlen auf der ganzen Welt und den andauernden Kampf gegen Betrügerinnen und Betrüger, die nach neuen Wegen suchen, um Menschen online auszunutzen. Tausende von Google-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter arbeiteten rund um die Uhr, um Nutzerinnen und Nutzer, Entwicklerinnen und Entwickler, Publishern und Werbetreibenden eine sichere Handhabung zu bieten. Wir haben seit 2020 mehr als 40 Richtlinien für Werbetreibende und Publisher hinzugefügt und aktualisiert. Außerdem haben wir etwa 3,1 Milliarden Anzeigen blockiert oder entfernt, weil sie gegen unsere Richtlinien verstoßen haben. Weitere 6,4 Milliarden Anzeigen wurden eingeschränkt.
Unsere Durchführung folgt nicht dem one-size-fits-all-Prinzip. In diesem Jahr geben wir zum ersten Mal Informationen über eingeschränkte Anzeigen weiter – ein zentraler Bestandteil unserer Gesamtstrategie. Die Einschränkung von Anzeigen ermöglicht es uns, unseren Ansatz auf der Grundlage geografischer Gegebenheiten, lokaler Gesetze und unserer Zertifizierungsprogramme anzupassen. So werden zugelassene Anzeigen nur dort angezeigt, wo sie angemessen, reguliert und legal sind. Beispielsweise verlangen wir von Online-Apotheken, dass sie ein Zertifizierungsprogramm absolvieren. Sobald sie zertifiziert sind, zeigen wir ihre Anzeigen nur in bestimmten Ländern, in denen der Online-Verkauf von verschreibungspflichtigen Medikamenten erlaubt ist. In den letzten Jahren haben wir eine Zunahme der länderspezifischen Anzeigen-Vorschriften beobachtet. Durch die Einschränkung der Anzeigen können wir Werbetreibenden helfen, diese Anforderungen regional mit minimalen Auswirkungen auf ihre breiteren Kampagnen einzuhalten.
Außerdem haben wir weiter in unsere automatisierte Erkennungstechnologie investiert, um das Web effektiv und in großem Umfang auf die Einhaltung von Publisher-Richtlinien zu prüfen. Dank dieser Investitionen und einiger neuer Richtlinien konnten wir unsere Durchsetzungsmaßnahmen erheblich steigern und im Jahr 2020 Anzeigen von 1,3 Milliarden Publisher-Seiten entfernen – im Jahr 2019 waren es noch 21 Millionen. Außerdem haben wir die Schaltung von Anzeigen auf über 1,6 Millionen Publisher-Seiten mit schwerwiegenden Verstößen gestoppt.
Flexibel bleiben, wenn neue Bedrohungen auftauchen
Als die Zahl der COVID-19-Fälle im vergangenen Januar weltweit anstieg, setzten wir unsere Richtlinie für sensible Ereignisse durch. Wir verhinderten dadurch Verhaltensweisen wie Preistreiberei bei gefragten Produkten wie Händedesinfektionsmittel, Masken und Papierwaren oder Werbung für falsche Heilmittel. Als wir mehr über das Virus erfuhren und Gesundheitsorganisationen neue Richtlinien herausgaben, entwickelten wir unsere Durchsetzungsstrategie weiter, um medizinischen Anbietern, Gesundheitsorganisationen, lokalen Behörden und vertrauenswürdigen Unternehmen zu ermöglichen, wichtige Updates und maßgebliche Inhalte zu veröffentlichen, während wir gleichzeitig opportunistischen Missbrauch verhinderten. Als zudem Behauptungen und Verschwörungen über den Ursprung und die Verbreitung des Coronavirus im Internet anfingen, zu kursieren, führten wir eine neue Richtlinie ein. Damit wurden sowohl Werbung als auch monetarisierte Inhalte über COVID-19 oder andere globale gesundheitliche Krisenherde, die dem wissenschaftlichen Konsens widersprechen, verboten.
Insgesamt haben wir im Laufe des Jahres über 99 Millionen Covid-bezogene Anzeigen blockiert, darunter solche für Wundermittel, N95-Masken aufgrund von Lieferengpässen und gefälschte Impfstoffdosen. Wir sind auch weiterhin schnell und flexibel, verfolgen das Verhalten von Betrügerinnen und Betrügern und lernen daraus. Dadurch sind wir in der Lage, uns besser auf potentielle zukünftige Betrügereien und Forderungen vorzubereiten.
Kampf gegen die neuesten Formen von Betrug und Scams
Wenn wir ein Großereignis wie eine Pandemie erleben, suchen Betrügerinnern und Betrüger oft nach Möglichkeiten, Menschen online auszunutzen. Wir haben im letzten Jahr einen Anstieg von opportunistischer Werbung und kriminellem Verhalten von Betrügerinnen und Betrügern feststellen können, die versuchen, Benutzerinnen und Benutzer in die Irre zu führen. Zunehmend haben wir gesehen, dass Cloaking angewandt wird – damit verstecken sie sich vor einer möglichen Identifizierung, werben für nicht existierende virtuelle Unternehmen oder schalten Anzeigen für telefonbasierte Betrugsmaschen. Dadurch konnten sie sich entweder vor einer Identifizierung verstecken oder ahnungslose Verbraucherinnen und Verbraucher von unseren sicheren Plattformen weglocken.
Im Jahr 2020 haben wir dieses schädliche Verhalten auf verschiedene Weise bekämpft:
- Wir haben zahlreiche neue Richtlinien und Programme eingeführt, darunter unser Programm zur Identitätsprüfung für Werbetreibende und das Programm zur Bestätigung der Geschäftstätigkeiten.
- Investitionen in Technologien zur besseren Erkennung von koordiniertem schädlichem Verhalten, die es uns ermöglichen, eine Verbindung zu den Konten herzustellen und mehrere Betrügerinnen und Betrüger auf einmal zu sperren.
- Wir haben unsere automatisierte Erkennungstechnologie und unsere menschlichen Überprüfungsprozesse auf der Grundlage von Netzwerksignalen, früheren Kontoaktivitäten, Verhaltensmustern und Nutzerfeedback verbessert.
Die Anzahl der von uns wegen Richtlinienverstößen deaktivierten Werbekonten stieg von 1 Million um 70 Prozent auf über 1,7 Millionen. Außerdem haben wir über 867 Millionen Anzeigen blockiert oder entfernt, weil sie mit Methoden wie Cloaking versucht haben, unsere Erkennungssysteme zu umgehen. Darüber hinaus haben wir 101 Millionen weitere Anzeigen blockiert oder entfernt, weil sie gegen unsere Richtlinien für Falschdarstellungen verstoßen haben. Das sind insgesamt über 968 Millionen blockierte oder gelöschte Anzeigen.
Schutz von Wahlen auf der ganzen Welt
Wenn es um Wahlen auf der ganzen Welt geht, helfen Anzeigen den Wählerinnen und Wählern, Zugang zu maßgeblichen Informationen über die Kandidatinnen und Kandidaten sowie die Wahlprozesse zu erhalten. In den letzten Jahren haben wir strenge Richtlinien und Einschränkungen eingeführt, wer Wahlwerbung auf unserer Plattform schalten darf und auf welche Art und Weise diese Anzeigen geschaltet werden können. Darüber hinaus haben wir umfassende Transparenzberichte zu politischer Werbung in den USA, Großbritannien, der Europäischen Union, Indien, Israel, Taiwan, Australien und Neuseeland eingeführt; und wir haben mit unseren Enforcement-Teams auf der ganzen Welt sorgfältig daran gearbeitet, unsere Plattformen vor Missbrauch zu schützen. Weltweit bauen wir unser Verifizierungsprogramm weiter aus und haben im Jahr 2020 mehr als 5.400 zusätzliche Publisher, die Wahlwerbung betrieben, verifiziert. Als in den USA klar wurde, dass der Ausgang der Präsidentschaftswahlen nicht sofort feststehen würde, haben wir entschieden, dass die US-Wahl unter unsere Richtlinie zu sensiblen Ereignissen fällt. Wir haben eine Pause für politische Anzeigen in den USA durchgesetzt, die nach Schließung der Wahllokale begann und bis Anfang Dezember andauerte. In dieser Zeit haben wir mehr als fünf Millionen Anzeigen vorübergehend pausiert und Anzeigen bei mehr als drei Milliarden Suchanfragen blockiert, die sich auf die Wahl, die Kandidaten oder deren Ergebnis bezogen. Diese Entscheidung haben wir getroffen, um das Potenzial für Anzeigen, die in der Zeit nach der Wahl für verstärkte Verwirrung sorgen, zu begrenzen.
Demonetarisierung von Hass und Gewalt
Im vergangenen Jahr haben Nachrichtenverlage eine entscheidende Rolle dabei gespielt, Menschen zu informieren und zu schützen. Wir sind stolz darauf, dass digitale Werbung – einschließlich der Tools, die wir anbieten, um Werbetreibende und Verlage zu verbinden – diese Inhalte unterstützt. Wir haben Richtlinien, um sowohl Marken als auch Nutzerinnen und Nutzer zu schützen.
2017 haben wir detailliertere Mittel zur Überprüfung von Websites auf Seitenebene entwickelt, einschließlich nutzergenerierter Kommentare. So ermöglichen wir Publishern, ihre umfassenden Websites weiter zu betreiben und gleichzeitig Werbetreibende vor negativen Platzierungen zu schützen, indem wir anhaltende Verstöße stoppen. In den Jahren seit der Einführung von Maßnahmen auf Seitenebene haben wir weiter in unsere automatisierte Technologie investiert. Besonders in einem Jahr, in dem wir eine Zunahme von Hassreden und Aufrufen zur Gewalt im Internet verzeichneten, war dies von entscheidender Bedeutung. Diese Investition hat uns geholfen, die Monetarisierung schädlicher Web-Inhalte zu verhindern. Wir ergriffen Maßnahmen auf fast 168 Millionen Seiten unter unserer Richtlinie für gefährliche und herabwürdigende Inhalte.
Fortführung dieser Arbeit im Jahr 2021
Wir wissen, dass es dem gesamten Ökosystem zugutekommt, wenn wir unsere Entscheidungen unter dem Gesichtspunkt der Nutzersicherheit treffen. Wenn wir das Vertrauen von Werbetreibenden und Publishern bewahren, hilft es ihren Unternehmen, langfristig erfolgreich zu sein. Im kommenden Jahr werden wir weiterhin in Richtlinien, unser Expertenteam und die Technologien zur Durchsetzung unserer Richtlinien investieren, um potenziellen Bedrohungen einen Schritt voraus zu sein. Wir bleiben auch standhaft auf unserem Weg, unsere Verifizierungsprogramme weltweit zu skalieren, um die Transparenz zu erhöhen und mehr Informationen über das allgemeine Werbeerlebnis verfügbar zu machen.