Von Sprachassistenten über personalisierte Empfehlungen bis hin zu selbstfahrenden Autos – KI verändert die Art und Weise, wie wir leben und arbeiten. Auch im Marketing kommt KI eine Schlüsselrolle zu, die nicht nur die Branche revolutioniert, sondern auch Deutschlands Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit stärkt.
Die aktuelle Studie „AI in the Marketer Journey“ von Google zeigt: Die deutschen Marketer haben das Potenzial von KI erkannt. Doch in der tatsächlichen Nutzung hinken sie im weltweiten Vergleich noch hinterher.
Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Treiber und Hindernisse für den Einsatz von KI im Marketing und zeigt, wie deutsche Marketer diese Herausforderungen überwinden und KI erfolgreich in ihre Strategien integrieren können.
KI im Marketing: Hype oder Revolution?
Was genau versteht man eigentlich unter KI im Marketing? Vereinfacht gesagt geht es darum, mithilfe von KI-Technologien Marketingprozesse zu optimieren, die Effizienz zu steigern und die Kundenerfahrung zu verbessern. Von der Content-Erstellung (Texte, Bilder, Videos) über die Kampagnenoptimierung bis hin zur Personalisierung von Inhalten und Angeboten bietet KI vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Der E-Commerce-Riese Otto Group beispielsweise nutzt eine Customer Data Platform (CDP), um Kundendaten zu analysieren und anschließend KI-gestützt personalisierte Angebote zu erstellen und die Kundenbindung zu stärken. Selbst im Kundenservice kann KI eingesetzt werden, um Anfragen zu beantworten und Probleme zu lösen.
Die Vorteile von KI im Marketing liegen auf der Hand: Die Automatisierung repetitiver Aufgaben steigert die Effizienz, datenbasierte Insights erleichtern die Entscheidungsfindung und eine gezieltere Kundenansprache verbessert die Marketing-Performance. So weit die Theorie. Doch wie sieht die Akzeptanz für KI in der Praxis aus?
Der Status quo: deutsche Marketer und KI
Laut der Google-Studie sehen deutsche Marketer KI vorsichtig optimistisch. 77 Prozent der Befragten stimmen der Aussage zu, dass ihr Team jetzt mit der Einführung von KI beginnen muss, um im Wettbewerb nicht zurückzufallen. 81 Prozent sind der Meinung, dass KI-Tools ihnen einen Vorteil gegenüber anderen Marketern verschaffen, die KI nicht verwenden.
Dennoch steckt die tatsächliche KI-Nutzung im Marketing in Deutschland noch im Anfangsstadium. „Viele Unternehmen befinden sich noch in der Experimentierphase und testen verschiedene KI-Tools aus“, sagt Vanessa Bruns, Marketing Research & Insights Manager bei Google. „Besonders bei der Messung von Marketingmetriken, aber auch in der Asset-Kreation hinkt Deutschland im Vergleich zum globalen Durchschnitt mitunter erheblich hinterher.“ So liegt die Adaption von KI in der Kreation weltweit bei 33 Prozent und in Deutschland bei 25 Prozent. Beim Measurement haben weltweit 45 Prozent der Marketer KI im Einsatz, hierzulande sind es 15 Prozent. Allerdings gibt es in Deutschland mehr KI-Pilotprojekte für Kreation (56 Prozent DE vs. 51 Prozent weltweit), Media (51 Prozent DE vs. 43 Prozent weltweit) und Measurement (45 Prozent DE vs. 43 Prozent weltweit) als in anderen Ländern.
Mangelndes Wissen stellt eine zentrale Hürde für den Einsatz von KI im Marketing dar. Fast jeder zweite deutsche Marketer (49 Prozent) gibt an, nicht über das nötige Know-how zu verfügen. Viele sind sich zudem unsicher, welche KI-Tools für sie hilfreich wären (46 Prozent). Hinzu kommt mangelndes Vertrauen in die Technologie: Mehr als jeder dritte Marketer (36 Prozent) hat Angst, Fehler zu machen. Um das Potenzial von KI voll auszuschöpfen und Wachstum sowie Innovationen zu fördern, müssen diese Hürden überwunden werden. Gerade für die deutsche Wirtschaft, die mit demografischem Wandel und Fachkräftemangel konfrontiert ist, bietet KI enorme Chancen.
Wissen ist Macht: KI-Kompetenzen aufbauen
Um die eigenen KI-Kompetenzen zu erweitern, gibt es verschiedene Wege. Die wichtigsten Lernquellen für deutsche Marketer sind laut der Studie Online-Videos und Software-Anbieter, unter anderem für KI. Auch Online-Kurse, Workshops und KI-Konferenzen vermitteln Grundlagen und aktuelle Trends. Hier bieten Initiativen wie die Google Zukunftswerkstatt wertvolle Ressourcen und Schulungen, um Wissen im Bereich KI aufzubauen und die digitale Transformation in Deutschland voranzutreiben. Auch Agenturen können ihr KI-Wissen an ihre Kunden weitergeben. Hier ist das Potenzial allerdings noch nicht voll ausgeschöpft. Nur 32 Prozent der befragten Werbetreibenden gaben in der Studie an, durch ihre Agenturpartner mehr zum Thema KI gelernt zu haben. Unternehmen können auch interne Schulungen anbieten, um ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gezielt im Bereich KI weiterzubilden.
Egal für welchen Weg sich Unternehmen entscheiden – wichtig ist ein kontinuierlicher Lernprozess, da sich KI ständig weiterentwickelt.
Erfolgsfaktoren für die KI-Integration
„Die erfolgreiche Integration von KI in die Marketingstrategie erfordert einen ganzheitlichen Ansatz, der Technologie, Prozesse und Mitarbeitende einbezieht“, rät Vanessa Bruns. „Klare Zieldefinition, eine umfassende Datenstrategie, die Auswahl passender KI-Tools, die frühzeitige Einbindung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, eine Test-and-Learn-Mentalität sowie die Förderung einer Innovationskultur sind dabei entscheidende Erfolgsfaktoren. Kontinuierliche Erfolgsmessung und Optimierung gewährleisten die nachhaltige Wirkung der KI-Integration.“
Zusätzliche Tipps:
- Starte klein: Beginne mit einem Pilotprojekt, um erste Erfahrungen mit KI im Marketing zu sammeln.
- Suche dir Partner: Arbeite mit erfahrenen KI-Anbietern und Agenturen zusammen, um von deren Expertise zu profitieren.
- Setze die richtigen Ziele: Die Integration von KI braucht Zeit. Erwarte nicht, über Nacht Ergebnisse zu sehen.
Schlussendlich ist für eine erfolgreiche KI-Integration auch eine zuverlässige und skalierbare Cloud-Infrastruktur essenziell. Google Cloud bietet eine leistungsstarke Plattform für KI-Anwendungen, die bereits von vielen deutschen Unternehmen wie Kärcher oder der Lufthansa Group erfolgreich eingesetzt wird.
Fazit: mit KI die Zukunft des Marketings gestalten
Künstliche Intelligenz wird das Marketing nachhaltig verändern. Deutsche Marketer haben die Chance, diese Entwicklung aktiv mitzugestalten und die Vorteile von KI zu nutzen. Die Reiseplattform HomeToGo beispielsweise setzt KI ein, um zu prognostizieren, welchen Wert eine Conversion haben wird, und die Gebote darauf zu optimieren. So wird bei gleichem Kampagnenbudget ein höherer Umsatz erzielt.
Die Studie zeigt jedoch auch, dass Wissensdefizite, unklare Vorteile und fehlendes Vertrauen die KI-Integration hemmen. Um diese Herausforderungen zu meistern, sind drei Schritte entscheidend: Investitionen in die Weiterbildung, aktives Experimentieren mit KI-Tools und die Entwicklung einer klaren KI-Strategie, die mit den Unternehmenszielen im Einklang steht. Es ist an der Zeit, die Zukunft des Marketings aktiv zu gestalten. Und KI ist dabei eine mächtige Verbündete!