5G kommt und bringt mehr Tempo ins Netz. Das wird allerdings noch dauern. Aber Unternehmen können bereits selbst viel dafür tun, dass ihre mobilen Webseiten schnell laden.
Wann haben Sie das letzte Mal selbst versucht, per Smartphone auf Ihr Unternehmensportal zuzugreifen? Und zwar von unterwegs, außer Reichweite des WLAN? Baut sich die Webseite nur langsam oder gar nicht auf, ist das frustrierend. Auch und gerade für Ihre Kunden. Das kann an der mangelnden Netzqualität am Standort liegen oder an der Performance Ihrer Seite. Zwei wichtige Faktoren in Zeiten, in denen die Nutzung von mobilen Endgeräten konstant zunimmt.
User werden immer mobiler
Smartphones sind inzwischen das bevorzugte Endgerät auf dem Weg ins Netz. Tablets ziehen nach, Tendenz stark steigend! Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes verwenden 83 Prozent der Internetnutzer ihr Smartphone zum Chatten, Shoppen, Recherchieren oder Videos schauen.1 Laut Prognosen nimmt der mobile Datenverbrauch in den kommenden Jahren weiter deutlich zu.2 Und da User überall schnell surfen wollen, wachsen auch die Ansprüche an Mobile Speed. In Sachen Geschwindigkeit und Netzabdeckung kommt nun mit der Auktion der 5G-Frequenzen Tempo in die Sache.
Nachholbedarf bei der Netzabdeckung
Im internationalen Vergleich steht Deutschland in Sachen digitaler Infrastruktur derzeit nicht gut da. Fast überall in Europa ist LTE flächendeckender und schneller verfügbar. Im Vergleich belegt Deutschland mit einer Downloadrate von durchschnittlich nur 22,7 Mbit/s und einer Netzabdeckung von 65,7 Prozent nur Platz 32 im Ranking.3 Am schnellsten surft man in den Niederlanden, die beste Abdeckung bietet Norwegen.
Die mangelhafte Netzabdeckung geht aktuell vor allem auf Kosten von Unternehmen: Aufwendige und teure Marketingkampagnen bleiben im Stau stecken, weil Webseiten nicht optimal ausgespielt werden. Damit Inhalte instant geladen werden können, lohnt es sich, in entsprechende Mobiltechnologien und Usability zu investieren. 4G wird zwar langsam besser, 5G soll kommen, Funklöcher werden jedoch ohne Roaming wohl bleiben. Wer auf 5G wartet, verliert aber auf jeden Fall Zeit. Die sollten Unternehmen angesichts des Status quo in Sachen Netz besser ins Upgrade ihrer Mobilversion investieren. Dann bringt Online-Marketing Traffic und auch den erwarteten Return on Investment und echten Benefit für die Kunden.
Mobile Speed bringt Kunden
Gerade im E-Commerce gilt: Wer zuerst lädt, verkauft zuerst. Die intensivere Nutzung von Smartphones erhöht nicht nur die Anforderungen ans Netz, sondern auch die Erwartungen der User beim mobilen Warenkauf.
"Eine langsame mobile Erfahrung führt in der Regel dazu, dass Kunden den Kaufprozess abbrechen oder verzögern. Netzqualität ist dabei ein starkes Argument, aber es spielen hier durchaus mehrere Faktoren – wie z. B. eine langsame Website – eine Rolle. Wenn aber eine E-Commerce-Seite sehr stark auf Ladegeschwindigkeit optimiert ist und z. B. schnelle Landingpages (Accelerated Mobile Pages, AMP) und Offline-Funktionen (Progressive Web Apps) integriert, kann das Shopping-Erlebnis signifikant beschleunigt werden", so Ralf Ohlenbostel, Mobile Solutions Specialist, Google Central Europe.
53 Prozent der User verlassen eine mobile Seite, wenn sie länger als drei Sekunden lädt.4 Nur eine Sekunde mehr Ladezeit senkt auf mobilen Geräten die Conversion-Raten drastisch, zwei Sekunden Verzug kann die Absprungraten um bis zu 103 Prozent erhöhen.5 Das Warten auf das Laden von Inhalten erzeugt nämlich Stress – und zwar ähnlich viel wie beim Schauen eines Horrorfilms.6 User erwarten Ladezeiten unter drei Sekunden, hohe Sicherheitsstandards und Inhalte, durch die sie nahtlos und leicht mit dem Daumen navigieren können.
Surfgeschwindigkeit steigern
Mit Mobile-Web-Technologien wie Geschwindigkeitsvergleich oder PageSpeed Insights lässt sich ganz leicht der Status quo einer Seite ermitteln und entsprechend optimieren. Verkürzte Ladezeiten, verschlankten Content und erhöhte Klickraten bringt auch der Einsatz von AMP (Accelerated Mobile Pages).
Ausblick: Wer 5G erwirbt, muss LTE ausbauen
Seit März ist die 5G-Auktion im vollen Gange: Die Bundesnetzagentur versteigert die Lizenzen für die fünfte Generation im Mobilfunkstandard. Mitbieten dürfen erstmals nicht nur Big Player wie Telekom, Vodafone oder Telefónica, sondern auch neue, kleinere Wettbewerber. Dabei sorgen die Vergabebedingungen für mächtig Wirbel. Denn die zukünftigen 5G-Betreiber werden verpflichtet, bis 2022 mindestens 98 Prozent aller Haushalte mit 100 Mbit/s schnellem mobilem Internet (also mindestens 4G bzw. LTE) zu versorgen. Zusätzlich muss es bis 2025 auf sämtlichen Autobahnen, Bundesstraßen sowie Zug- und Wasserstrecken möglich sein, ins Netz zu gehen und zu surfen. Dafür sind mehr als 800.000 neue Sendemasten7 erforderlich – und die kosten Zeit wie Geld!
Wenn es denn kommt – Was kann 5G?
Die neue Generation bietet ein Downloadtempo von zehn Gigabit pro Sekunde: Das ist etwa hundertmal schneller als LTE. Die Daten werden quasi in Echtzeit übertragen. Dies ermöglicht die Vernetzung von Maschinen, die Entwicklung selbstfahrender Autos und den Einsatz von AR- oder VR-Technologie.
Für viele Anwendungen eines normalen Smartphone-Nutzers wie Onlineshopping oder Videos anschauen wäre der LTE-Standard zwar weiterhin ausreichend – aber eben nur bei gutem Empfang und einer optimierten Mobile Experience. Checken Sie daher einfach mal die mobile Ladezeit Ihrer Webseite auf Test My Site. Wer hier Zeit gewinnt, gewinnt auch Kunden.