Der Versandhändler für Heimtextilien und Kleidung Erwin Müller stellte fest, dass immer mehr Nutzer über Mobilgeräte Anfragen stellen oder einkaufen. Um diesem Trend zu begegnen, beschloss das Unternehmen, seine mobile Website nach und nach für Nutzer zu verbessern. Gemeinsam mit Google wurde eine ausführliche Analyse erstellt, um die wichtigsten Aspekte für eine Optimierung zu ermitteln und zu priorisieren.
Erwin Müller
1951 gegründet
Hauptsitz in Buttenwiesen bei Augsburg
www.erwinmueller.com
DIE ZIELE
Nutzererfahrung auf Mobilgeräten verbessern
DER ANSATZ
Ermittlung und Priorisierung der wichtigsten erforderlichen Änderungen
Optimierung der Navigation und des Zahlungsvorgangs für die mobile Website
DIE ERGEBNISSE
Umsatzsteigerung auf Mobilgeräten um 69 % im Vergleich zum Vorjahr
Anstieg der Bestellungen auf Mobilgeräten um 81 % im Vergleich zum Vorjahr
Rückgang der Abbrüche des Einkaufsvorgangs um 32 %
Die von Google und Erwin Müller durchgeführte Analyse zur Nutzererfahrung auf der mobilen Website ergab, dass insbesondere die allgemeine Navigation und der Zahlungsvorgang verbesserungswürdig waren.
Das Team fand heraus, dass Nutzern die Navigation durch das automatische Vergrößern sehr kleiner Elemente schwerfiel. Deshalb wurden die Interaktionsflächen und Schriftarten vergrößert, um die Anzeige und Benutzerfreundlichkeit zu verbessern.
Erwin Müller wollte aber nicht nur die Nutzerfreundlichkeit für Eingabefelder und Schaltflächen verbessern, sondern auch die Navigation insgesamt überarbeiten. So wurden nach oben und unten zeigende Pfeile eingeführt, um Kategorien und Unterkategorien im Menü klar zu kennzeichnen. Zudem wurde den Nutzern die Interaktion durch größer dargestellte Optionen erleichtert.
Die vier unterschiedlichen Startseiten sind ein häufiger Touchpoint für Nutzer während des Websitebesuchs. Das Analyseteam erkannte, dass die vier Hauptkategorien "zu Hause", "Tisch & Küche", "Baby & Kind" und "manutextur" deshalb auf jeder Startseite gut sichtbar sein müssen. Allein durch diese einfache Änderung ging die Absprungrate um 25 % zurück. Insgesamt stellte das Unternehmen nach der Optimierung der Navigation und der Einführung größerer Schriftarten und Eingabefelder fest, dass 32 % weniger Nutzer den Einkaufswagen verlassen.
Auch die zweite Baustelle, der Zahlungsvorgang, wurde erfolgreich angegangen. Bisher brachen neue Nutzer den Zahlungsvorgang häufig ab, weil eine Registrierung erforderlich war. Dem begegnete das Unternehmen mit der Einführung eines Gastkontos. Dies ist jetzt die Standardoption. Auf Wunsch können Nutzer am Ende des Gastkontoformulars zusätzlich ein Kundenkonto erstellen.
Das Team änderte außerdem die Reihenfolge der einzelnen Schritte des Zahlungsvorgangs. Bisher wählten Nutzer im ersten Schritt die Zahlungsmethode aus, jetzt legen sie zunächst die Lieferdetails fest.
Des Weiteren wurde der Zahlungsvorgang übersichtlicher gestaltet. Bisher war es möglich, während dieses Vorgangs das Menü aufzurufen und die Website zu durchsuchen. In der neuen Version wurden diese zusätzlichen Navigationselemente entfernt. Lediglich das Unternehmenslogo, über das Nutzer die Startseite aufrufen können, ist noch zu sehen.
Das Ganze wurde durch einige kleine Verbesserungen abgerundet, um Nutzern einen möglichst reibungslosen Zahlungsvorgang zu bieten. Bisher musste die Anrede beispielsweise über eine Drop-down-Liste ausgewählt werden. Jetzt erfolgt diese Angabe ganz einfach per Klick auf eine Schaltfläche. Für Formularfelder wird jetzt die Chrome-Funktion zum automatischen Ausfüllen genutzt, was die Dateneingabe insbesondere auf Mobilgeräten erheblich vereinfacht.
Erwin Müller profitiert in vielerlei Hinsicht von diesen Verbesserungen. Im Monat vor der Einführung der Änderungen war der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 9 % gestiegen. Im ersten Monat nach der Einführung verzeichnete das Unternehmen einen Anstieg von 47,5 % und im Monat darauf sogar von 69 %. Noch deutlicher lässt sich der Erfolg an den Bestellungen messen: Im ersten Monat erhöhte sich die Anzahl im Vergleich zum Vorjahr um 63 %, im Folgemonat verzeichnete das Team einen Anstieg um 81 %.