Wann haben Sie sich zuletzt über eine Website geärgert, die nicht für Ihr Smartphone optimiert war? Und was haben Sie danach getan: Haben Sie sich die Seite weiter angesehen oder haben Sie entnervt aufgegeben? Heute ist das Internet mobil, fast alle Menschen haben ein Smartphone, und auch Suchanfragen sind schon seit längerer Zeit überwiegend mobil. Gleiches gilt für soziale Netzwerke und Videoplattformen, all diese Inhalte werden vornehmlich mobil konsumiert. Genau deswegen widerspricht es der digitalen Lebensrealität, wenn Inhalte nicht für den mobilen Konsum optimiert sind. Doch "mobil" oder "schnell" allein reicht nicht. Wenn Sie mit Ihrem Content wirklich erfolgreich sein wollen, dann spielen Usability und User Experience schon jetzt und nicht erst in der Zukunft eine sehr wichtige Rolle.
Vermeiden Sie einseitige Optimierungen
Wenn Sie mit Ihrer Website in Suchmaschinen Positionen auf der ersten Seite erreichen wollen, dann müssen Sie optimieren. Suchmaschinenoptimierung (SEO) ist mindestens schon seit Anfang der 2000er Pflicht für alle, die mit ihrer Website digital überhaupt stattfinden wollen. Aus diesem Grund diskutiert heutzutage auch niemand mehr darüber, ob SEO sinnvoll ist oder nicht ‒ es geht nicht ohne sie.
Ganz anders sieht das aber oft bei anderen Dingen aus, die für die Optimierung Ihrer Website ebenfalls sehr wichtig sind. Die Geschwindigkeit, mit der eine Website geladen und angezeigt wird, spielt dabei eine dieser wichtigen Rollen, weil sich die Ladegeschwindigkeit des Contents direkt auf die Zufriedenheit der Nutzerinnen und Nutzer auswirkt. Sie kennen das aus eigener Erfahrung: Überlegen Sie doch mal, wie lange Sie warten, bis sich eine Website auf Ihrem Smartphone geladen hat und überlegen Sie dann, was Sie tun, wenn Sie zu lange warten müssen.
Laut einer Studie des Instituts eye square im Auftrag von Google orientieren sich Nutzer schneller auf dem Smartphone als auf dem Desktop-PC. So beträgt die durchschnittliche Betrachtungsdauer der Suchergebnisseite bis zur Entscheidung auf dem Mobilgerät 13,7 Sekunden. Zum Vergleich: Auf dem Desktop beträgt sie hingegen 15,4 Sekunden.
Ein weiteres zentrales Thema neben Mobile Speed ist der mobile Content. Ihre Inhalte sollten natürlich dafür ausgelegt sein, dass sie auf einem Smartphone einfach konsumiert werden können und wenn Ihr Content dann auch noch sehr schnell zur Verfügung steht, ist das umso besser. Doch wie steht es um die grundsätzliche Gestaltung Ihrer Inhalte?
Bedürfnisse der User im Fokus
Fakt ist, dass nicht jeder Content auf Smartphones optimal konsumiert werden kann. Denken Sie an Bilder und Grafiken. Insbesondere Infografiken können auf einem großen Monitor toll aussehen; wenn Sie sie auf einem im Verhältnis viel kleineren Smartphone-Display betrachten, kann es passieren, dass Sie mit Fingergesten vergrößern müssen. Das nervt vor allem dann, wenn eine Infografik in einem bestimmten Kontext erstellt wurde, sich dieser Kontext dann aber mobil nicht mehr nachvollziehen lässt. Eine klassische, lange Infografik macht mobil daher keinen Sinn. Stattdessen ist es besser, wenn Sie eine "mobile Variante" der Infografik wählen, d. h. eine auf die Essentials abgespeckte Variante.
Bei allen Optimierungsmaßnahmen, die Sie für Ihre Website anstreben, sollten Sie nicht mehr an Nutzerinnen und Nutzer denken, die im Büro vor einem großen Monitor sitzen. Denken Sie besser an Menschen, die im Bus sitzen, in der U-Bahn oder zuhause auf dem Sofa, und versuchen Sie, möglichst genau herauszufinden, welche Bedürfnisse diese Personen haben, wenn es darum geht, mit dem Smartphone im Internet zu surfen. Wie können Sie diese Bedürfnisse mit Ihrem Content am besten erfüllen?
Primär geht es immer darum, den Inhalt einfach und schnell zu erfassen. Bitte nicht falsch verstehen: Es geht nicht darum, dass Sie keine intellektuell anspruchsvollen Texte mehr erstellen sollen. Es geht vielmehr darum, dafür zu sorgen, dass sich die Menschen aus Ihrer Zielgruppe gern auf Ihrer Website aufhalten und dort nicht daran gehindert werden, ihren Wunschinhalt zu konsumieren. Kürzen Sie mobile Inhalte, wenn es Ihnen möglich ist, denn zu lange Texte können mobile Nutzerinnen und Nutzer überfordern.
Schlechte User Experience als Conversion Killer
Smartphones werden größer, ihre Displays sind aber immer noch viel kleiner als traditionelle Bildschirme von Desktoprechnern oder Laptops. Ein Text, der auf einem großen Bildschirm sehr gut aussieht, kann auf einem Smartphone-Display schwierig zu konsumieren sein. Eine mögliche Lösung ist hier die Nutzung von größeren Schriften und der Einsatz von mehr Kontrast. Auch größere Zeilenabstände können dafür sorgen, dass sich die Lesbarkeit von Texten mobil deutlich erhöht.
Ein ähnliches Prinzip gilt bei Bildern, die auf einem Laptop-Bildschirm perfekt erscheinen, mobil aber beispielsweise wegen zu kleiner Elemente oder Schriften nicht nutzbar sind.
Vermeiden Sie auch Elemente, die von bestimmten Smartphones nicht angezeigt werden können, wie zum Beispiel Inhalte, die mit Flash gebaut wurden oder noch werden.
Fazit
Bei mobilen Inhalten spielt die User Experience eine entscheidende Rolle. Wenn die Usability nicht stimmt, frustriert das viele Nutzerinnen und Nutzer. Sie schauen sich Ihre Website auf einem Smartphone dann nur teilweise oder überhaupt nicht an. Sorgen Sie also dafür, dass Ihre Inhalte mobil einfach und schnell konsumiert werden können und bauen Sie keine Barrieren auf, durch die das erschwert wird ‒ dazu gehören übrigens auch Pop-ups, die den sichtbaren Bereich verdecken.
Mobile Websites müssen schnell sein, weil es die User so erwarten. Was nicht innerhalb kurzer Zeit angezeigt wird, fällt nicht auf und wird nicht gesehen. Das kann für Sie zum Problem werden, wenn die für Sie wichtigen Inhalte auf Ihrer Website von dieser "negativen Sichtbarkeit" betroffen sind ‒ wobei Geschwindigkeit allein nicht die Komplettlösung ist.
Versetzen Sie sich bitte in die Lage der Menschen aus Ihrer Zielgruppe und bauen Sie mobile Inhalte, die nicht nur die Bedürfnisse dieser Nutzerinnen und Nutzer erfüllen, sondern sich gleichzeitig auch auf die unterschiedlichen Situationen einstellen. Denken Sie an Schaltflächen, die sich mit der Maus an einem großen Bildschirm auch dann klicken lassen, wenn sie zu klein geraten sind. Mobil kommen Sie mit solchen Elementen auf Ihrer Website nicht weiter, denn wenn sich etwas mobil nur schwer oder gar nicht mit dem Daumen oder einem Finger antippen lässt, dann wird es auch nicht geklickt ‒ denken Sie also an genau solche Situationen und optimieren Sie Ihre mobilen Inhalte vor allem auf hervorragende Usability und User Experience.