Das AMP-Projekt ist eine Open-Source-Initiative, die sich schnelle Websites, die auf jedem Bildschirm gut aussehen, zum Ziel gesetzt hat. AMP wurde 2015 ins Leben gerufen und wird heute im Web von Millionen Domains für Milliarden von Seiten genutzt.
Wir möchten heute einige weitverbreitete Mythen aufklären, die Unternehmen davon abhalten, sich diese Lösung zunutze zu machen.
1. Mythos: AMP eignet sich nur für Seiten im mobilen Web.
Fakt: Der Gedanke hinter AMP ist eine kurze Reaktionszeit auf allen Bildschirmgrößen.
AMP ist mittlerweile ein Eigenname und wird nicht mehr als Abkürzung für "Accelerated Mobile Pages" gesehen. Die Lösung ist zwar für Mobilgeräte optimiert, eignet sich aber nicht nur für das mobile Web. AMP funktioniert auf vielen Gerätetypen – auch auf Computern und Tablets – und bietet nützliche Funktionen für das responsive Webdesign.
2. Mythos: AMP funktioniert nur auf Google.
Fakt: AMP-Seiten sind überall im Web verfügbar, also auf allen Plattformen und Geräten.
Nutzer können AMP-Seiten über die Links auf Plattformen (z. B. Suchmaschinen) und Websites öffnen. Über einige Plattformen, etwa Google, Bing, LinkedIn, Twitter, Yahoo! Japan und Baidu1, werden auf Mobilgeräten standardmäßig AMP-Seiten ausgeliefert, falls verfügbar. Auf anderen (z. B. Google und Bing) wird der Content in einem Extraschritt zwischengespeichert, um den Ladevorgang für den Nutzer zu beschleunigen.
3. Mythos: AMP ist ein Google-exklusives Projekt.
Fakt: AMP ist eine Open-Source-Initiative, die Google zusammen mit anderen Unternehmen und Mitgliedern der Web-Community leitet.
Jeder Webentwickler ist herzlich in die AMP-Community eingeladen. Verschiedene Unternehmen und Einzelpersonen bringen sich bereits jetzt in das Projekt ein. In den letzten drei Jahren flossen Ideen von über 850 Mitwirkenden in die Entwicklung von AMP. 78 Prozent davon arbeiten nicht für Google, sondern für Unternehmen wie Twitter, Pinterest, Yahoo, Bing und eBay.
Dank der neuen Führungsstruktur von AMP haben jetzt alle Community-Mitglieder – also die Vertreter verschiedenster Unternehmen wie Twitter, Microsoft, Pinterest, The New York Times, The Washington Post und AliExpress – ein explizites Mitspracherecht.2
4. Mythos: Jede AMP-Seite muss ein Gegenstück ohne AMP haben.
Fakt: Auch wenn eine AMP-Seite mit ihrem Gegenstück ohne AMP verknüpft sein kann, ist das nicht zwingend erforderlich.
In einigen Fällen kann es sinnvoll sein, sowohl eine AMP-Seite als auch eine Version ohne AMP zur Verfügung zu stellen. Das ist vor allem zu Beginn der AMP-Migration empfehlenswert, falls Sie die beiden Varianten miteinander vergleichen möchten. Wenn Sie sich aber sicher sind, dass AMP die richtige Lösung für Sie ist, brauchen Sie keine zwei Versionen desselben Contents zu erstellen.
5. Mythos: Das Erstellen von AMP-Landingpages ist kompliziert.
Fakt: Bei den meisten Arten von Seiten und Anwendungsbereichen lassen sich die AMP-Landingpages in der Regel in weniger als einer Woche einrichten.
80 Prozent der von Google befragten Entwicklerteams haben angegeben, dass sie AMP-Landingpages in weniger als einer Woche erstellen. Natürlich hängt der Entwicklungsaufwand einer AMP-Version auch von der Art der Seite ab. Einige sind bereits nach einem Tag fertig, bei anderen dauert es länger. Unter amp.dev finden Sie kostenlose AMP-Vorlagen, die Ihnen das Einrichten zusätzlich erleichtern.
6. Mythos: AMP eignet sich nur für Publisher, nicht für den E-Commerce.
Fakt: Bei über 60 Prozent der Suchklicks, die AMP-Seiten zugeschrieben werden, gelangen die Nutzer nicht auf Nachrichtenwebsites.3 AMP eignet sich von Natur aus hervorragend für den E-Commerce – die Websites werden schnell geladen und das kann zu mehr Käufen führen.
Kurz nach der Einführung von AMP interessierten sich vor allem Publisher dafür. Heute berichten aber bereits zahlreiche E-Commerce-Unternehmen von ihren Erfolgsgeschichten mit AMP: Durch die kürzere Seitenladezeit erzielen sie mehr Conversions und können die Absprungraten sowie die Kosten für die Akquisition auf Mobilgeräten senken.
7. Mythos: AMP unterstützt keine Interaktionen.
Fakt: Sie können mit den AMP-Komponenten jetzt das Design anpassen und Interaktionsmöglichkeiten schaffen.
Zu Beginn gab es bei AMP in der Tat nur wenige Optionen zur optischen Gestaltung. Mittlerweile wurde das AMP-Projekt jedoch ausgebaut. Dank der neu entwickelten Komponenten können Unternehmen das Design jetzt individualisieren und Interaktionsmöglichkeiten einbinden. So haben beispielsweise Marken wie BMW und AliExpress bereits erfolgreiche AMP-Seiten erstellt.
Die Technologie hinter AMP wird kontinuierlich weiterentwickelt. Viele der Mythen, die darum kursieren, entsprechen nicht oder nicht mehr der Wahrheit. Sie möchten die Seitenladezeit Ihrer Website verkürzen? Dann probieren Sie AMP aus, messen Sie die Ergebnisse4 und ermitteln Sie anhand fundierter Daten, ob das die richtige Lösung für Sie ist.