Paris, New York oder Mailand waren gestern. Um zu wissen, was "in" ist, reicht heutzutage ein Blick ins Internet, denn auch in Fashion-Fragen ist die Google-Suche für viele die erste Anlaufstelle. Was verraten uns also Suchdaten über die modischen Vorlieben von Nutzern weltweit?
Die Modetrends von den Laufstegen dieser Welt kommen nicht immer im Alltag an. Was möchten Stilbewusste also tatsächlich kaufen und tragen? Und wie wirken sich ihre Vorlieben bei der Onlinesuche aus? Diese Fragen haben wir uns mit Blick auf die Suchdaten von Google gestellt.1 Hier finden Sie unsere fünf Antworten.
Suchanfragen sind so vielfältig wie die Mode
Wie Modeliebhaber online nach einem Kleidungsstück suchen, hängt primär vom jeweiligen Artikel ab. So enthalten 45 Prozent aller Suchanfragen zu Kleidern einen Hinweis auf ein Ereignis, etwa eine Hochzeit oder Abschlussfeier. Interessieren sich Nutzer für Hosen, verwenden sie eher geschlechtsspezifische Begriffe wie "Damenshorts" oder geben eine Farbe an, etwa "schwarze Hose".
Bei der Mode gibt es regionale Unterschiede
Die Modebranche mag eine der am stärksten globalisierten Branchen sein. Trotzdem zeigen sich regionale Eigenheiten, wenn man die Daten etwas genauer betrachtet. Im Vergleich interessieren sich Käufer aus dem asiatisch-pazifischen und dem lateinamerikanischen Raum mehr für Partykleider. Europäer hingegen suchen häufiger nach dem perfekten Sommerkleid. Und in Nordamerika führen Kleider für Abschlussfeiern und ‑bälle die Rangliste solcher Suchanfragen an.
In den meisten Ländern bevorzugen Käufer figurbetonte, enge oder Skinny-Jeans. Modefans aus asiatisch-pazifischen Ländern aber suchen eher nach weiten oder Baggy-Hosen, während lateinamerikanische Nutzer stärkeres Interesse an Schlaghosen zeigen. In Europa schien das Motto im letzten Jahr "Leder ist das neue Denim" zu lauten, denn es wurden mehr Suchanfragen zu Lederhosen als zu Jeans gestellt.
Alle Suchanfragen zu Unterteilen (z. B. Hosen, Shorts, Röcke):
Die Google-Suche als persönlicher Modeberater
Wenn Käufer früher nach einem gewissen Kleidungsstück oder dem perfekten Outfit für einen bestimmten Anlass Ausschau hielten, haben sie einen Freund um Rat gebeten oder sich vom Verkäufer im Laden beraten lassen. Heute nutzen Kunden einfach das Internet, wenn sie sich inspirieren lassen möchten oder bereits eine konkrete Kaufabsicht haben.
Dieses Verhalten ist nicht wirklich neu, aber es ist überraschend, wie schnell es weiterhin zunimmt. Weltweit haben in der Kategorie "Bekleidung" Suchanfragen mit "beste" in den letzten zwei Jahren um mehr als 15 Prozent zugenommen.2 Bei der Damenbekleidung stieg der Wert mit über 20 Prozent sogar noch stärker an.3
Je bunter, desto besser
Immer mehr Modeliebhaber suchen nach auffälligen Teilen in leuchtenden Farben oder mit gewagten Mustern. Das könnte an den vielen massenproduzierten Kleidungsstücken liegen, die fast alle gleich aussehen.
Bei Oberteilen führen Weiß mit bis zu 36 Prozent und Schwarz mit bis zu 14 Prozent noch immer die Farbrangliste an. Suchanfragen nach kräftigeren Tönen nehmen allerdings schneller zu: Der Anstieg bei Tops in Gelb und Orange (Koralle, Pfirsich, Lachs und Apricot) betrug jeweils 63 Prozent und 82 Prozent. Aber auch neonfarbene Oberteile werden beliebter. Bei Hosen und Röcken nehmen Suchanfragen nach Karo‑ und Schottenmustern weltweit am rasantesten zu.
Anstieg der Suchanfragen bei Mustern und Farben für Oberteile:
Auch hier gibt es regionale Unterschiede: Während sich z. B. Modefans in Europa, Nord‑ und Lateinamerika zumindest etwas für den Animal-Print interessierten, stiegen im asiatisch-pazifischen Raum florale Muster stärker im Trend.
Nicht nur stylish, auch bequem soll es sein
Früher stellten Fashionistas Stil über Bequemlichkeit. Heute geht der Trend dahin, dass man beides vereinen möchte – Kleidung soll sowohl schick als auch angenehm zu tragen sein. Von den USA bis nach Indien nehmen die Suchanfragen nach High Heels und figurbetonten Bodycon-Kleidern ab. Ballerinas und Wickelkleider werden hingegen beliebter.4
Auch bei den Stoffen geht der Trend in Richtung Tragekomfort. Im vergangenen Jahr wurde verstärkt nach Leinen gesucht, einem angenehmen und leichten Material. Die entsprechenden Anfragen sind in den USA und Kanada um mehr als 70 Prozent gestiegen, im asiatisch-pazifischen Raum, in Lateinamerika und Europa um 130 Prozent. Bei keinem anderen Material gab es eine so deutliche Zunahme.
Modetrends zuvorkommen
Der Zeit voraus zu sein kann zu einer Herausforderung für Werbetreibende aus allen Branchen werden. Allerdings dreht sich die Fashion-Welt ganz besonders schnell. Warten Sie also nicht unbedingt auf die nächste Ausgabe der Vogue. Nutzen Sie lieber Google-Suchdaten, um den nächsten großen Trend aufzuspüren.