Datenschutz ist ein zentraler Bestandteil unserer Arbeit bei Google und unserer Vision eines freien Internets, in dem Nutzer auf der ganzen Welt weiterhin auf werbefinanzierte Inhalte zugreifen können und gleichzeitig sicher sein dürfen, dass ihre Daten geschützt sind. Doch dafür müssen einige Voraussetzungen erfüllt werden: Es sollte ersichtlich sein, wie digitale Werbung funktioniert. Es sollten zusätzliche Steuerungsmöglichkeiten für Nutzer bereitgestellt werden und gewährleistet sein, dass die Daten der Nutzer ausschließlich so verwendet werden, wie sie es festgelegt haben. Die Auswahl darf weder umgangen noch ignoriert werden.
Heute möchten wir Sie über Änderungen informieren, die wir in diesem Bereich vorgenommen haben. Wie zum Beispiel die Einführung von Tools, die Nutzer über die Werbung, die sie sehen, informieren. Wir stellen außerdem Infomaterial zu aktuellen Datenschutzanforderungen für Werbetreibende und Publisher vor – mit Beispielen von Marken und Medienunternehmen, die effektive Werbeanzeigen ausliefern und Daten verantwortungsvoll verwenden.
Mehr Transparenz, mehr Kontrolle
Bei Google gibt es seit Jahren die Funktion "Warum sehe ich diese Werbung?". Dadurch haben Nutzer über ein Symbol in einer digitalen Werbeanzeige die Möglichkeit, Informationen darüber zu erhalten, warum eine bestimmte Werbeanzeige für sie angezeigt wurde. Sie können sogar bestimmen, diese Anzeige nicht mehr zu sehen. Jeden Tag gibt es über 15 Millionen Nutzerinteraktionen mit "Warum sehe ich diese Werbung?". Das zeigt, dass sie mehr Informationen und mehr Kontrolle über die Werbung haben möchten, die sie sehen. Dieselbe Funktion ist seit Kurzem auch für internetfähige Fernseher erhältlich.
In den kommenden Monaten folgt mit der Funktion "Über diese Anzeige" eine weitere Verbesserung. Nutzer sehen nun den bestätigten Namen des Werbetreibenden, der die Anzeige erstellt hat. "Über diese Anzeige" ist zuerst für Displayanzeigen erhältlich, die über Google Ads und Display & Video 360 gebucht werden. 2021 wird die Funktion dann auch für weitere Anzeigenformate eingeführt.
Der Wunsch nach mehr Transparenz und Kontrolle geht allerdings über die von Google ausgelieferte Werbung hinaus. Aufgrund der Komplexität digitaler Anzeigen und der großen Anzahl von Einflussfaktoren ist für Nutzer häufig nicht einmal erkennbar, welches Unternehmen in einer Anzeige beworben wird. Wir stellen deshalb ein neues Tool mit dem Namen "Ads Transparency Spotlight" zur Verfügung. Hier sehen Nutzer detaillierte Informationen zu allen Anzeigen, die sie im Internet sehen. Es ist ab sofort als Alpha-Erweiterung im Chrome Web Store erhältlich. Diese Erweiterung wird kontinuierlich mithilfe von Nutzerfeedback weiterentwickelt, sodass es immer wieder zusätzliche Informationen zu Anzeigen und neue Kontrollmöglichkeiten geben wird. Wir hoffen, dass auch andere Technologieanbieter zukünftig ähnliche Transparenz- und Kontrollfunktionen anbieten werden.
Werbeunterstützte Inhalte
Auch im Webbrowser Chrome wird Datenschutz weiter großgeschrieben und kontinuierlich nach Verbesserungsmöglichkeiten für digitale Werbeanzeigen gesucht, etwa mit der Privacy Sandbox-Initiative. Dabei wurden mehrere Vorschläge für neue APIs veröffentlicht, die sich für Anwendungsfälle wie Anzeigenauswahl, Conversion-Messung und Betrugsschutz eignen, ohne dass dabei personenbezogene Daten über einzelne Nutzer freigegeben werden. Eine der empfohlenen APIs ist ein Zuverlässigkeitstoken gegen Anzeigenbetrug, bei dem zwischen Bots und echten Nutzern unterschieden wird. Diese API ist für Entwickler ab sofort zum Testen erhältlich. Weitere zeitnahe Livetests sind bereits geplant.
Sobald die Anforderungen von Nutzern, Publishern und Werbetreibenden durch diese Maßnahmen erfüllt werden, soll die Unterstützung von Drittanbieter-Cookies in Chrome auslaufen. Diese Empfehlungen werden derzeit in Foren wie W3C aktiv diskutiert. An diesem Dialog ist auch unser Werbeteam beteiligt. Wir empfehlen allen, die sich für dieses Thema interessieren, ihren Input einfließen zu lassen. Die Ergebnisse sollen in den kommenden Jahren in unsere Produkte eingebunden werden.
Wir beschäftigen uns aktuell mit einer Reihe weiterer Methoden zur Verbesserung des Datenschutzes. Gleichzeitig wollen wir gewährleisten, dass Publisher genügend Einnahmen erzielen, um ihre Inhalte zu finanzieren, und Werbetreibende die richtigen Zielgruppen für ihre Produkte erreichen können. Wir unterstützen beispielsweise die Verwendung selbst erhobener Daten von Werbetreibenden und Publishern, wenn dadurch ein besseres Angebot für Nutzer entsteht. Voraussetzung ist, dass diese Daten anhand direkter Interaktionen mit Kunden erhoben wurden, zu denen sie eine Beziehung haben. Wichtig ist dabei, dass die Nutzer wissen, was mit ihren Daten passiert, und dass sie selbst steuern können, wie die Daten verwendet werden. Nicht akzeptabel sind undurchsichtige oder versteckte Verfahren, bei denen Daten über einzelne Nutzer übertragen oder wie beim Fingerabdruck unbemerkt erfasst werden. Wir sind der Meinung, dass verhindert werden muss, Nutzerverhalten oder personenbezogene Informationen ohne das Wissen und die Erlaubnis der Nutzer zu erfassen. Wir werden auch in Zukunft gegen derartige Methoden ganz klar Stellung beziehen.
Bei den Diskussionen über einen besseren Datenschutz bei digitalen Anzeigen geht es meistens um das Internet. Doch es gibt auch andere Umgebungen, in denen Nutzer mit digitalen Anzeigen in Kontakt kommen. Dabei hängen unsere technologische Herangehensweise und die Implementierung von den jeweils unterschiedlichen Voraussetzungen ab. Unser Ziel ist es jedoch, den Datenschutz zu verbessern und gleichzeitig den Zugriff auf kostenlose Inhalte zu erhalten, und zwar konsistent – im Web, in mobilen Apps, auf internetfähigen Fernsehern, in digitalen Audioinhalten und wo immer es sonst noch erforderlich sein sollte.
Tipps für Werbetreibende und Publisher
Die Zukunft der digitalen Werbung verspricht neue Technologien, neue Standards und bessere, nachhaltigere Ansätze. Doch noch ist es nicht so weit. Wir sind uns der Verunsicherung der gesamten Branche bewusst, die in dieser Übergangsphase vorherrscht. Aber weil es sicher zu weiteren Veränderungen kommen wird, ist es besonders wichtig, dass Werbetreibende und Publisher schon jetzt tätig werden.
Wir möchten Sie dabei unterstützen und haben daher Empfehlungen für Werbetreibende und Publisher zusammengestellt, die Sie schon jetzt berücksichtigen sollten. Diese Playbooks bieten eine Reihe von Best Practices und zahlreiche Beispiele für Unternehmen, die sich zum Thema Datenschutz bewährt haben.
Wir werden auch in Zukunft daran arbeiten, den Datenschutz bei digitaler Werbung zu verbessern. In der Zwischenzeit sollten Sie das Thema auch in Ihrem Unternehmen intensiv diskutieren und dafür sorgen, dass Sie bestmöglich für die Zukunft gewappnet sind.